R-mediabase dokumentiert in einem Dauerprojekt mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) Verbrechen der deutschen Wirtschaft in der Zeit von 1933 bis 1945. Mit den Stolpersteinen des Künstlers Gunter Demnig werden bekanntlich die Opfer geehrt. Es sollen aber auch Täter und andere Tatorte öffentlich gemacht werden.
Rund 30 dieser Tatorte hat die VVN-BdA 2012 in einer Zwischenbilanz in dem Buch „Von Arisierung bis Zwangsarbeit – Verbrechen der Wirtschaft“ dokumentiert. Denn auch heute noch werden die damaligen Täter ökonomischer Eliten geehrt. Im Text weiter hier!
"Villa Hügel" in Essen der Familie Krupp. Ein Betriebsrat meinte 1955, dass "die Krupps leider Gottes in aller Welt, bis zum letzten Buschklepper, als die Kanonenkönige berüchtigt waren". Das begann bereits im 17. Jahrhundert als die Dynastie mit Waffen handelte. Als größer Waffenproduzent seiner Zeit wurden seine Artilleriegeschütze erfolgreich gegen den „natürlichen Feind“ Frankreich im Deutsch-Französischen Krieg 1870 bis 1871 eingesetzt. Im Jahr 1912 lobte der Medien-Mogul, Erfinder der Pressekontrollbehörde und spätere Hitler-Unterstützer Alfred Hugenberg auf der Kruppschen Einhundertjahrfeier in der „Kanonenstadt“ Essen die Krupps: "Zu den Tugenden unseres Volkes, die es zu erhalten gilt, wenn es jung und kräftig bleiben soll, gehört auch die alte germanische Wehrhaftigkeit und Waffenfreude." Kaiser Wilhelm II (seit 1907 Pate von Alfried Krupp) war in Krupps Palast „Villa Hügel“ gern und öfter zu Besuch, weil sich die politischen und kriegerischen Ziele glichen. Im Ersten Weltkrieg hatte die Kanone „Dicke Berta“ 350 Treffer auf Paris. Im II. Weltkrieg wurde der Krupp-Konzern zum „Wehrwirtschaftsführer“. Neben Schuhcreme, Brücken, LKW, Eisenbahnen und vielen anderen „Friedensprodukten“ betrug die Waffenproduktion 26 Prozent der Gesamtproduktion. Zum Einsatz bei Sewastopol kam das 80-cm-Geschütz „Dicker Gustav“, gegen Brest-Litowsk der 60-Zentimeter-Mörser „Thor“ neben Feldhaubitzen, Panzerabwehrraketen, Marinegeschützen, Panzerplatten, „Tiger“-Panzer, U-Boten und Kriegsschiffen. Produziert wurde mit 100.000 „Kruppianern“, von denen 40 Prozent versklavte Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge waren. Auf dem Kriegsverbrechertribunal im Nürnberger Prozess wurde Alfried Krupp und 10 seiner Direktoren verurteilt. Krupp zu 12 Jahren wegen „Plünderung und Zwangsarbeit", sein Vermögen wurde eingezogen. Bis 1951 folgten Begnadigungen auf breiter Front. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach wurde von den Siegermächten aufgefordert, den Konzern nach dem Entflechtungsgesetz Nr. 27 zu zerschlagen und zu verkaufen. Dass Alfried Krupp der Rüstungsproduktion - weniger moralisch als aus Profitgründen - nicht unbedingt zustimmte, hat ihm dabei nichts genutzt: „Eine akute Rüstungsperiode mit anschließendem Krieg dauert in der Regel zehn Jahre: sechs Jahre Rüstung, dann vier Jahre Krieg, und dann ist der Krieg verloren. Mit den vier Bänken fangen sie an, im letzten Kriegsjahr müssen sie noch eine Menge weiterer Maschinen anschaffen, und am Ende des Krieges haben sie einen riesigen Maschinenpark, mit dem sie nichts anfangen können." Nach dem Krieg ging alles weiter. Nach einem Gespräch zwischen Kanzler Konrad Adenauer, seinem persönlichen Berater Hans Globke, Walter Hallstein und dem Krupp-Generalbevollmächtigten Berthold Beitz konnte nur noch der Krupp-Torso gerettet werden. Im Jahr 2018 produzierte der ThyssenKrupp-Konzern für 1,64 Mrd. Euro Rüstungsgüter, das waren drei Prozent vom Gesamtumsatz.
Schröder-Villa, Köln, Stadtwaldgürtel 35: Am 4.1.1933 trafen sich hier Adolf Hitler, Franz von Papem, Kurt von Schröder, Heinrich Himmler, Rudolf Heß und Wilhelm Keppler, um gemeinsam eine Rechtskoalition Hitler-Hugenberg-Papen und die Regierungsbildung festzulegen. Der Privatbankier Kurt von Schröder unterstützte Nazis und die SS bereits vor 1933 finanziell. Am 30.1.1933 wurde Hitler Reichskanzler der faschistischen Nazidiktatur. Kurt von Schröder begann die Arisierung der deutschen Privatbanken und wurde Brigadeführer der SS. Zu seinen Aufsichtsratsposten gehörten u.a. Felten & Guilleaume Carlswerk AG (Köln-Mülheim), August Thyssen-Hütte AG, BRABAG Braunkohle-Benzin AG (Berlin), Mitropa Mitteleuropäische Schlaf- und Speisewagen AG (Berlin), Deutsche Verkehrs-Kredit-Bank AG (Berlin), Adlerwerke AG (Frankfurt am Main), Colonia Kölnische Versicherungs AG (Köln), Concordia Lebensversicherungs AG (Köln) oder Dynamit AG (Troisdorf). Foto: Hans-Dieter Hey
In Sieverstedt fiel vor 70 Jahren ein polnischer Zwangsarbeiter einer von den Nazis so genannten Sonderbehandlung zum Opfer. Der 25-jährige Jan Lewkowiec wurde von der Gestapo öffentlich gehängt, weil er sich in eine junge deutsche Frau verliebt hatte.
In Sieverstedt fiel vor 70 Jahren ein polnischer Zwangsarbeiter einer von den Nazis so genannten Sonderbehandlung zum Opfer. Der 25-jährige Jan Lewkowiec wurde von der Gestapo öffentlich gehängt, weil er sich in eine junge deutsche Frau verliebt hatte.
In Sieverstedt fiel vor 70 Jahren ein polnischer Zwangsarbeiter einer von den Nazis so genannten Sonderbehandlung zum Opfer. Der 25-jährige Jan Lewkowiec wurde von der Gestapo öffentlich gehängt, weil er sich in eine junge deutsche Frau verliebt hatte.
Hans-Günther Sohl war kein einfaches NSDAP-Mitglied. Er war ein herausragendes Bindeglied zwischen dem NS-Regime und der deutschen Schwerindustrie, die insbesondere der Absicherung der Rüstungsproduktion und der angestrebten Eroberung und Besetzung der Nachbarländer diente. Sohls Karriere wurde 1942 durch die Ernennung zum „Wehrwirtschaftsführer“ gekrönt. Zu seinem “Aufgabenbereich“ gehörte die tausendfache Ausbeutung insbesondere der sowjetischen Zwangsarbeiter. NS-Slogan: Vernichtung durch Arbeit. Sohls „Schreibtisch-Arbeit“ endete mit der Zerschlagung des Faschismus und seiner Verhaftung am 1. Dezember 1945. Er kam in ein Zwischenlager in Iserlohn, dann am 4. Dezember 1945 in das Verhörzentrum in Bad Nenndorf. Hier waren auch Nazi-Aktivisten inhaftiert, die als höchste Sicherheitsgefahr angesehen wurden. 1946 wurde Sohl in das „Camp Roosevelt“ (Hemer) der britischen Rheinarmee verbracht, anschließend in das Internierungslager „Eselsheide“ bei Bielefeld. Am 17. Mai 1947 wurde er entlassen. Nach seiner Entlassung setzte der nun ehemalige Nazi seine Karriere an alter Stelle ungebrochen fort: Vorstand der Vereinigten Stahlwerke, 1953 Vorstandsvorsitzender der Thyssen AG, 1972 Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Sohl wohnte zuletzt Am Gartenkamp 10 in Düsseldorf, wo er am 13. November 1989 starb. (aus: VVN/BdA, "Die ungebrochene Karriere des Nazi-Wehrwirtschaftsführers Sohl")
In Sieverstedt fiel vor 70 Jahren ein polnischer Zwangsarbeiter einer von den Nazis so genannten Sonderbehandlung zum Opfer. Der 25-jährige Jan Lewkowiec wurde von der Gestapo öffentlich gehängt, weil er sich in eine junge deutsche Frau verliebt hatte.
In Sieverstedt fiel vor 70 Jahren ein polnischer Zwangsarbeiter einer von den Nazis so genannten Sonderbehandlung zum Opfer. Der 25-jährige Jan Lewkowiec wurde von der Gestapo öffentlich gehängt, weil er sich in eine junge deutsche Frau verliebt hatte.
Verbrechen der Wirtschaft in der Zeit von 1933-1945
Düsseldorf
Schröder-Villa, Köln, Stadtwaldgürtel 35: Am 4.1.1933 trafen sich hier Adolf Hitler, Franz von Papem, Kurt von Schröder, Heinrich Himmler, Rudolf Heß und Wilhelm Keppler, um gemeinsam eine Rechtskoalition Hitler-Hugenberg-Papen und die Regierungsbildung festzulegen. Der Privatbankier Kurt von Schröder unterstützte Nazis und die SS bereits vor 1933 finanziell. Am 30.1.1933 wurde Hitler Reichskanzler der faschistischen Nazidiktatur. Kurt von Schröder begann die Arisierung der deutschen Privatbanken und wurde Brigadeführer der SS. Zu seinen Aufsichtsratsposten gehörten u.a. Felten & Guilleaume Carlswerk AG (Köln-Mülheim), August Thyssen-Hütte AG, BRABAG Braunkohle-Benzin AG (Berlin), Mitropa Mitteleuropäische Schlaf- und Speisewagen AG (Berlin), Deutsche Verkehrs-Kredit-Bank AG (Berlin), Adlerwerke AG (Frankfurt am Main), Colonia Kölnische Versicherungs AG (Köln), Concordia Lebensversicherungs AG (Köln) oder Dynamit AG (Troisdorf). Foto: Hans-Dieter Hey
Verbrechen der Wirtschaft in der Zeit von 1933-1945
Düsseldorf
Schröder-Villa, Köln, Stadtwaldgürtel 35: Am 4.1.1933 trafen sich hier Adolf Hitler, Franz von Papem, Kurt von Schröder, Heinrich Himmler, Rudolf Heß und Wilhelm Keppler, um gemeinsam eine Rechtskoalition Hitler-Hugenberg-Papen und die Regierungsbildung festzulegen. Der Privatbankier Kurt von Schröder unterstützte Nazis und die SS bereits vor 1933 finanziell. Am 30.1.1933 wurde Hitler Reichskanzler der faschistischen Nazidiktatur. Kurt von Schröder begann die Arisierung der deutschen Privatbanken und wurde Brigadeführer der SS. Zu seinen Aufsichtsratsposten gehörten u.a. Felten & Guilleaume Carlswerk AG (Köln-Mülheim), August Thyssen-Hütte AG, BRABAG Braunkohle-Benzin AG (Berlin), Mitropa Mitteleuropäische Schlaf- und Speisewagen AG (Berlin), Deutsche Verkehrs-Kredit-Bank AG (Berlin), Adlerwerke AG (Frankfurt am Main), Colonia Kölnische Versicherungs AG (Köln), Concordia Lebensversicherungs AG (Köln) oder Dynamit AG (Troisdorf). Foto: Hans-Dieter Hey
Firma Topf & Söhne, Erfurt
Krematorium
Erfurt
Faschismus
Naziverbrechen
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Mahnmal am Bahnhof Harrislee. Ab 15.09.1944 wurde ungeführ 1.600 dänische Gefangene aus dem Grenzgebiet Harrislee/Dänemark in das KZ Neuengamme deportiert, 220 von ihnen ermordet.
Verbrechen der Deutschen Wirtschaft 1933-1945Bahnhof Harrislee
Verbrechen der Deutschen Wirtschaft 1933-1945Bahnhof Harrislee
Verbrechen der Deutschen Wirtschaft 1933-1945Bahnhof Harrislee
Verbrechen der Deutschen Wirtschaft 1933-1945Bahnhof Harrislee
Verbrechen der Deutschen Wirtschaft 1933-1945Bahnhof Harrislee
Mit einer virtuellen Gedenk- und Aufklärungsgalerie sollen Lehren aus der Geschichte im örtlichen und regionalen Umfeld gezogen werden und so ein politisches Gesamtkunstwerk entstehen. Politisch engagierte Menschen und Fotoaktivisten sind aufgefordert, sich zu beteiligen. Beispielsweise mit dem Ablichten von Gedenktafeln, von Straßenschildern, Plätzen und Orten von Zwangsarbeit, Deportation, Arisierung, Folter und Ermordung.
Sinnvoll ist auch, vorhandene Stätten der Erinnerung abzulichten und zu dokumentieren. Denn der behördlich angestrebte Trend geht oft dahin, das Andenken an den Widerstand, besonders des Arbeiterwiderstandes zu reduzieren, und das Erinnern an die Täter aus den ökonomischen Eliten aus den Gedenkstätten und Erinnerungsorten zu entfernen.
Bei Nachfragen wenden sich Interessenten bitte an: post@r-mediabase.eu. www.r-mediabase.eu
Aktualisierung 27.04.2015
German Foreign Policy, das Portal „Informationen zur Deutschen Außenpolitik“, konfrontierte vor 15 Jahren die Deutsche Bahn als Rechtsnachfolgerin der Deutschen Reichsbahn mit ihrer Beteiligung an den Deportationen in Nazideutschland und damit der Beteiligung an der millionenfachen Ermordung von Juden, Sinti, Roma und anderen. Aus der Inititative folgte der „Zug der Erinnerung“, mehr hier!. Jetzt fordert GFP die Jüdische Gemeinde in Thessaloniki auf, Deutschland als Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches vor dem Europäischen Gerichtshof zu verklagen. Vermutlich muss die Klage scheitern, weil Recht und Gerechtigkeit verschiedene Dinge sind.Genau deshalb erfolgt jetzt ein Hilferuf und Appell an die deutsche Zivilgesellschaft, sich dem Auswärtigen Amt engegenzustellen, denn der “deutsche Staat, repräsentiert durch das Auswärtige Amt, will es sich bewusst offenhalten, von der Ahndung für diese Morde sowohl jetzt als auch in aller Zukunft als befreit zu gelten“. Die Unterstützung kann hier erfolgen. (Hans-Dieter Hey)
Zum Thema Griechenland von German Foreign Policy weitere Infos hier und hier!
Hier der Aufruf des „Zug der Erinnerung e.V.“ vom Mai 2015!
R-mediabase hatte über den Zug der Erinnerung bereits hier und hier Fotogalerien veröffentlicht.