„Für die Schließung aller Schlachthäuser“


Variablen setzten Beginn

Münster. Unter dem Motto „Für die Schließung aller Schlachthäuser“ demonstrierten über 300 Menschen in einer alljährlichen weltumspannenden Demoreihe für Tierrechte und die Schließung aller Schlachthäuser, gegen Tierzucht, die Mast und die Nutzung und Schlachtung von Tieren und Tierprodukten. Kraftvoll und nicht-reformistisch ging es durch die Innenstadt von Münster von der Stubengasse über Münsters „Gute Stube“, den Prinzipalmarkt, und Domplatz (und somit über den Wochenmarkt mit all seinen Ständen mit tierischen Produkten) zur Westfleischzentrale in der Brockhoffstraße und zur Zwischenkundgebung am Hauptbahnhof. Von dort ging es wieder zurück zur Stubengasse mit einem abschließenden Kulturfest und einer Open Stage.

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„Gemeinsam mit Tausenden Gleichgesinnten von Kanada bis Australien treten wir für die Schwächsten ein, die in den Anlagen der Tierindustrie leiden und sterben, aber auch für die Bewohner*innen von Regenwäldern und Ozeanen, deren Lebensräume für menschliche Konsumgelüste vernichtet werden“, so die Veranstalter*innen von Tierrechtstreff Münster, Münster for Liberation und Animal Rights Watch Deutschland. „Gestern haben wir uns die Straße genommen. Unser Anliegen: kein geringeres, als die Befreiung aller menschlichen und nicht-menschlichen Lebewesen und damit verbunden das Ende der Tierindustrie und der kapitalistischen Zerstörungs(un)logik“.

Neben allgemeinen Forderungen nach dem Ende der Ausbeutung von Tieren für den Konsum des Menschen wurde stark das „System Tönnies“ und die Produktionsverhältnisse bei Westfleisch kritisiert. Schließlich werden bei Tönnies und Westfleisch nicht nur Tiere auf grausame Weise ausgebeutet, sondern auch der Mensch. Das wurde auch beim Vorbeimarsch an der Westfleischzentrale deutlich. Ebenso wurde kritisiert, dass der Hauptsitz von Westfleisch mit einer Hundertschaft gegen die Demo geschützt wurde, statt dass die Tiere und Menschen vor der Ausbeutung durch Westfleisch geschützt würden.

Am Hauptbahnhof wurde die Ausbeutung von Tier und Mensch im Allgemeinen kritisiert: „Ja natürlich ist es richtig, dass alle Arbeiter*innen so gut wie möglich an ihrem Arbeitsplatz vor Infektionen und Unfällen geschützt werden und dass sie gerechte Löhne bekommen. Aber es ändert nichts daran. Auch mit echtem Arbeitsschutz und Spitzenlöhnen bleibt die Fleischindustrie ein Wirtschaftszweig, der auf Ausbeutung und Ermordung fühlender Lebewesen und Zerstörung der Natur beruht.“

In einer Performance wurde eindrücklich veranschaulicht, „wie es Schwein geht“, wenn geschlachtet wird: Ein junge Dame in Schweinekostüm und mit einem kleinen Plüschschwein in Händen wurde mit Kunstblut übergossen. Dabei wurde das Quieken eines Schweins beim Sterben vom Tonband abgespielt. Das hat schon (so als Ass-Esser) nachdenklich gemacht.

Aber nicht nur die Tierrechte standen auch der Demo im Fokus: Auf der Auftaktkundgebung wurde ebenso thematisiert, dass die Menschen aus Moria endlich herausgeholt werden und das Sterben im Mittelmeer endlich beendet werden müsse. Ebenso wurde angekündigt, dass an der Demonstrationsstrecke auch gegen die AfD Unmut kundgetan werden könne. Und davon wurde auch – als die Demo an dem Wahlkampfstand der AfD in der Ludgeristraße vorbeilief – Gebrauch gemacht.

Die Bilder gegen den Verlauf der Demonstration wieder. Bilder vom Kulturfest können auf der Facebook-Seite vom Tierrechtstreff aufgerufen werden.

Ein Video gibt es bei Münster Tube.

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