Bundesweiter „Schwarzer Freitag“ für H&M

Schweden – war das nicht mal das Musterland der Sozialdemokratie? Schaut man hinter die Kulissen des schwedischen Modelabels H & M (= Hennes & Mauritz), ist davon nichts erkennbar: Serienmäßig befristete Arbeitsverträge mit „flexiblen“ Arbeitszeiten sind hier mehr Regel als Ausnahme, und das heißt: unsichere Lebensplanung mangels Arbeitsplatzsicherheit, unsicherer Verdienst – und wer etwa durch Kandidatur für den Betriebsrat unbequem zu werden droht, bekommt einfach seinen Vertrag nicht verlängert, wird nur im Rahmen der Mindestarbeitszeit von 10 Stunden in der Woche eingesetzt, oder mit vorgeschobenen Gründen entlassen.

Nach zahlreichen Verlautbarungen über die Arbeitsbedingungen sowohl im Verkauf wie auch in der Textilproduktion in Asien (Bangladesh u.a.) hält das Management von H & M das Marken-Image offenbar schon selbst für derart ruiniert, dass der Konzern neue Marken aufbaut: Arket, Cos, & other Stories.

In Deutschland sollen deshalb zahlreiche Filialen geschlossen werden. Das Damoklesschwert der Entlassung verängstigt und verbittert viele langjährig Beschäftigte. Auch weil das Management die Entlassungen offenbar dazu nutzen will, sich älterer Beschäftigter mit besseren Arbeitsverträgen zu entledigen.

Die aktion ./. arbeitsunrecht e. V. protestierte am Freitag, den 13.10.2017 vor 19 H & M-Standorten in ganz Deutschland gegen die unsoziale Personalpolitik des Konzerns. Vor der Kölner Filiale in der Schildergasse informierte der Publizist Dr. Werner Rügemer mit 40 Aktivisten des Vereins per Megaphon die Passanten über die Verfehlungen der Konzernleitung. Mehr hier!
(Text und Fotos: Udo Slawiczek)

Redebeitrag von Dr. Werner Rügemier hier!

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