2003: Erinnerung an Geschichtsvernichtung

Am 20. Mai 2016 erinnerten ca. 50 Interessierte daran, wie nach der „Wende“ im Jahr 2003 ein Teil deutscher Geschichte nach westlich-arroganter Siegermentalität entsorgt wurde. Der symbolträchtige „Palast der Republik“ – eigentlich DAS Volkshaus der DDR – wurde gelegentlich mehr oder weniger liebevoll auch „Erichs Lampenladen“ genannt. Er war für 15.000 Menschen täglich – an die 70 Millionen insgesamt – aus dem In- und Ausland immerhin ein Besuch wert. Nachdem die DDR sich selbst und mit Unterstützung fremder Mächte und zu deren Genugtuung entsorgt hatte, musste auch der Lampenladen weichen. Angeblich wegen Asbestgefahr. Doch dann hätte halb Berlin abgerissen werden müssen. Der Abriss kostete 89 Millionen Euro, der Platz für ein schwachsinniges historisches Rollback frei gemacht: Die künstliche Restauration des Berliner Stadtschlosses für 590 Millionen Euro, das diesen Ruhm nicht verdient hat. Wir berichten, weil sich inzwischen kaum noch jemand für deutsche Geschichtsentsorgung und -umschreibung interessiert. Hauptredner war Hans Modrow, vom 13. November 1989 bis 12. April 1990 der letzte Vorsitzende des Ministerrates und  Chef der DDR-Regierung. Fotos von Rudi Denner und Margita Görner. (Hans-Dieter Hey)

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