Köln: Kunstaktion gegen Kriegerdenkmal

Christo was here?

1932 wurde das Ehrenmal in Porz-Zündorf für die gefallenen Soldaten („Unsere Helden“) des Ersten Weltkrieges errichtet. Acht Jahre nach Beendigung des von Deutschen entfesselten verbrecherischen Zweiten Weltkrieges bekamen „Unsere Helden“ des Hitler-Feldzugs 1939 bis 1945 den Zusatztext: “ Die dankbare Gemeinde Zündorf, 4.Oktober 1953″. Dankbar – wofür? Für Gräueltaten und Millionen Tote?

Diese Inschrift ist für Friedensfreundinnen und -freunde nicht hinnehmbar. Sie meinen: „Heldendenkmale sind die Pflastersteine für den Weg zu neuen Kriegen“. So zu lesen bei der Verhüllungsaktion an Fronleichnam am 26. Mai 2016.

Um ihr Anliegen öffentlich zu artikulieren, konnte zwar nicht Christo, aber der junge chinesische Pazifist und Verhüllungskünstler No-Na-meh (sprich Nonehm) gewonnen werden. Kunstliebende Kriegsgegner und Kriegsgegnerinnen verhüllten nach seinen Vorgaben dieses Un-Ding und stießen bei den Scharen der feiertäglichen Ausflügler auf die unterschiedlichsten Reaktionen.

Einige beschimpften die Kunstaktivisten schlicht als „unverbesserliche Idioten“, andere stimmten dem Anliegen zu und bezeichneten das Ungetüm bald liebevoll als „Helden-Präservativ“. Das Ordnungsamt und die Polizeigewalt hatten zwar keine Meinung, betonten aber die Unrechtmäßigkeit der Aktion: No Licence – no Action! Ebenso droht eine kostenpflichtige Entfernung des „Mülls“.

Wo kämen wir denn hin, wenn in diesem Land auch noch für den Frieden protestiert würde! Fazit: Kriege ohne Erlaubnis sind gut, denn sie bringen Profit. Anti-Kriegsaktionen stören die öffentliche Ordnung und werden bestraft! (Rolf Rüdiger Noack)

Zum Inhalt der Kunstaktion und Statements im O-Ton finden sich hier!

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