Köln: Streik bei IKEA

Während Mieten und Mietnebenkosten kaum noch bezahlbar sind, findet gleichzeitig ein Generalangriff der Arbeitgeber auf die Tarifverträge statt. Diesmal im Einzalhandel. Sie hatten diese trotz oft hoher Gewinne gekündigt, um Lohnsenkungen und prekären Löhnen den Weg zu bereiten, von denen die Menschen kaum noch existieren können. Manchen Arbeitgebern schwebt ein Hungerlohn in Hartz-IV-Höhe von unter 8,50 Euro die Stunde vor. Deshalb hat ver.di-Chef Frank Bsirske die härteste Tarifrunde seit langem angekündigt. Es geht offenbar um’s Ganze: Tarifgehälter, Zuschlagsregelungen bei Mehrarbeit, Überstunden, Spät-, Nacht- und Sonntagsarbeit, Freistellungen oder Urlaubsregelung. Die Auseinandersetzung dauert nun bereits Wochen an. Um sich gegen den Arbeitgeberangriff zu wehren, würden manche Gewerkschafter liebend gern auch das Weihnachtsgeschäft bestreiken. Inzwischen wird in vielen Orten im Bundesgebiet gestreikt, so auch bei IKEA in Köln-Godorf, wo für Beschäftigte der Widerstand zur Pflicht wurde. Einrichtungshauschef Kurt Kräuter hat deshalb auch den Streik auf dem Firmengelände untersagt und ließ dieses durch Security-Mitarbeiter abriegeln. Doch die arbeiten oft selbst zu Hungerlöhnen. Der schwedische Möbelhändler steht zudem in dem zweifelhaften Ruf, in Deutschland enorme Gewinne einzustreichen, aber diese mit legalen Tricks steuerfrei ins Ausland zu transferieren. Der Vorwurf: IKEA nutze zwar die deutsche Infrastruktur, beteilige sich aber nicht angemessen mit Gewinnsteuern an ihrer Erhaltung. Dies gilt allerdings auch für die Kaffeehauskette Starbucks oder das Volkswagenwerk. Nun liegt es an den Beschäftigten im Einzelhandel und ihrer Streikmotivation, ihre Forderungen durchzusetzen. (Hans-Dieter Hey)

Hier ein Statement von Britta Munkler, stellv. Geschäftsführerin von ver.di Koeln

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