Köln: Demo gegen Mietenwahnsinn


Variablen setzten Beginn

Köln – Rund 5000 Teilnehmer konnten nach Angaben der Veranstalter an der heutigen Demo gegen den Mietenwahnsinn in Köln verzeichnet werden. Zu der Kundgebung auf dem Heumarkt und anschließenden Demo rief ein Bündnis aus Gewerkschaften, Mieterbund und Wohlfahrtsverbänden auf. Franz Corneth, Vorsitzender des Kölner Mietervereins, bezeichnete die Situation auf dem Wohnungsmarkt als unerträglich. Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes blies ins gleiche Horn und führte aus, dass viele Menschen mittlerweile bis zu über 50 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufbringen müssen. Vermittlungsportale, welche Wohnungen zweckentfremden, wie z.B. AirBnB, verschärfen den Mangel an Wohnraum, so Witzke weiter. Aber auch neue Mietverträge, deren Mieten weit über dem ortsüblichen Mietspiegel liegen, verschärfen das Problem. Einig sind sich die Bündnispartner auch darüber, dass sowohl Landesregierung und Kommunen in der Pflicht sind, Mieterinnen und Mieter zu schützen.

Kalle Gerigk, bekannt als Kölner „Mieterrebell“ und Mieteraktivist, erzählte von drastischen Problemen betroffener Mieterinnen und Mieter. Zudem wies er darau hin, dass in Köln über 50 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner einen Wohnberechtigungsschein oder das Anrecht darauf haben. Es gäbe aber nur 7 Prozent Wohnungen für Wohnberechtigungschein-Inhaber. Zudem muss die sog. „Sozialbindung“ bestehen bleiben. Der Wegfall einer Sozialbindung bedeute, dass die Miete dann entsprechend steige und für die Betroffenen nicht mehr bezahlbar sind.

Während der Kundgebung gab es eine Störung durch Roger Beckkamp, AFD, der mit einem Kameramann auf dem Heumarkt auftauchte und eine „Befragung“ durchführen wollte. Unter „Nazis raus!“-Rufen musste er den Platz verlassen und wurde auf der anderen Straßenseite durch die Polizei abgeschirmt.

Musikalisch eingerahmt wurde die Kundgebung durch Björn Heuser und die Gruppe „Köster und Hocker“. Mit einem musikalisch fantastischem Programm sorgten sie für „Kurzeweile“. „Köster und Hocker“ wiesen auch auf einen Fall in Köln Lindenthal hin. Dort sollten vor einiger Zeit vor einem Haus sog. „Stolpersteine“ verlegt werden. Der Eigentümer wollte dies nicht, da dadurch der Wert seines Hauses gemindert würde … (BB)

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