Variablen setzten Beginn
Die Lage der Welt ist bitterernst, kriegerisch und verunsichert zunehmend die Menschen. Angstachelt durch einen Informationskrieg zwischen Russland und den westlichen Bündnissen inclusive Nato, denen man zu gleichen Teilen im Weltmachtkampf Schuldzuweisungen machen muss. (Siehe auch hier!) Das Schlagen auf die eine oder andere Seite stellt in gefährlicher Weise die Realitäten auf den Kopf. Die großen Rüstungsexporteure Russland, die USA und die BRD machen alle ihre Geschäfte mit dem Tod und eine Friedenspolitik immer unmöglicher. Asymetrische Kriege, verdeckte und offene kriegerische Auseinandersetzungen religiöser Fanatismus und Terror – in manchen Gebieten jeder gegen jeden – offenbaren die zunehmende Barbarei im Kampf um die Ressourcen der Zukunft. Flüchtlingsursachen, Terrorfolgen. Drehen an der Atombombenschraube.
„Entsetzen und Abscheu“ trieb am 8. Oktober das weltweite Kriegshandeln die verschiedenen Friedensbewegungen widerständisch auf die Straße. Doch trotz der dringenden Notwendigkeit des Widerstandes wenigstens hierzulande (in Russland dürfen übrigens keine freien Demonstrationen stattfinden) fand der Protest keinen Eingang in die Medien, die offenbar lieber über Anschläge, Terroropfer, Bomben oder Kochrezepte berichten. Dabei wären sie gerade jetzt aufgefordert, eine friedliche Umkehr medial zu unterstützen.
Im Aufruf der Veranstalter heißt es: „Wir akzeptieren nicht, dass Krieg immer alltäglicher wird und Deutschland einen wachsenden Beitrag dazu leistet: in Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Jemen, Mali. Der Krieg in der Ukraine ist nicht gestoppt. Immer geht es letztlich um Macht, Märkte und Rohstoffe. Stets sind die USA, NATO-Mitgliedstaaten und deren Verbündete beteiligt, fast immer auch direkt oder indirekt die Bundesrepublik.“ Soweit, so richtig. Doch wir wollen das nationalistische Russland nicht vergessen, welches uns seine spezielle Sicht durch das staatlich unterstützte Russia Today (RT) im Medienkrieg täglich nahebringt.
Die beiden großen Friedensnetzwerke »Kooperation für den Frieden« und der »Bundesausschuss Friedensratschlag« hatten für den 8. Oktober gemeinsam mit der »Friedenskoordination« unter dem Motto »Die Waffen nieder – Kooperation statt NATO-Konfrontation – Abrüstung statt Sozialabbau« zur bundesweiten Friedensdemonstration aufgerufen. Rund 150 Organisationen, Gewerkschaften und Initiativen hatten den Aufruf unterschrieben. (Hans-Dieter Hey, Fotos Rudi Denner)