Der Marktgerechte Mensch


Variablen setzten Beginn

Kritische Filme „von unten“ haben meist keine Chance, von den „staatstreuen“ und beitragsfinanzierten Medien berücksichtigt zu werden. Am 16. Januar ist es aber soweit. „Der Marktgerechte Mensch“ feiert Premiere in vielen deutschen Kinos. Das brisante Thema wird weitgehend ignoriert, betrifft uns aber alle sehr massiv: Wir werden als Menschen zur Ware gemacht und verlieren so unsere Würde. Arbeit 4.0 und KI, die künstliche Intelligenz, werden diese Entwicklung noch auf die Spitze treiben. „Und wenn das alte Fabriksystem einerseits die Kooperation in der Gesellschaft beförderte, andererseits die Entfremdung der Arbeiter auf die Spitze trieb, so ermöglicht das Internet einerseits universelle Kommunikation, andererseits neue Formen der Ausbeutung wie die CROWD-WORK, in der isolierte Individuen an ihren Rechnern Werbetextchen formulieren oder Roboter trainieren, keine Arbeitszeitbegrenzung kennen und dann auch noch unterschreiben müssen, dass sie nicht untereinander kommunizieren“, warnt der Soziologe und Journalist Max Greffrath. 

Infolge der digitalen Kommunikation vereinzelter und vereinsamter Menschen in einer atomisierten Gesellschaft findet eine neue, tragischere Entfremdung des Menschen vom Menschen statt, die Karl Marx vorausgesehen hatte. Doch Kanzlerin Angela Merkel will das so. 2018 erklärte sie: „Was immer digitalisiert werden kann, das wird digitalisiert“. Waren die Gewerkschaften im 20. Jahrhundert revolutionäres Druckmittel für die werktätigen Menschen, werden sie jetzt durch die verloren gehenden Bande persönlicher, betrieblicher und gewerkschaftlicher Kommunikation demontiert und von ihren eigenen Kindern gefressen. Dies bereitet einem neuen kapitalistischen Despotismus den Weg.

Aus der Ankündigung zum Film: “ Die Filmemacher gehen an die Arbeitsplätze der neuen Modelle des Kapitalismus wie der Gig-Economie, wie der Arbeit auf Abruf. Sie treffen auf Menschen in bisher sicher geglaubten Arbeitsstrukturen an Universitäten oder in langjährigen Arbeitsverhältnissen mittlerer- und oberer Leitungspositionen. Und beobachten wie sich die Verschärfung des Wettbewerbs immer stärker auf den Einzelnen verlagert, was Solidarisierung tragbaren sozialen Beziehungen nur sehr schwer Raum lässt. Depression und Burnout machen Menschen, die an dieser Last und Unsicherheit zerbrechen, das Leben zur Hölle. Selbst dann noch glauben viele, an ihrem Schicksal schuld und ein Einzelfall zu sein. Doch dieser Wahnsinn ist nicht alternativlos. Der Film stellt Betriebe vor, die nach dem Prinzip des Gemeinwohls wirtschaften, Beschäftigte von Lieferdiensten, die einen Betriebsrat gründen und die Kraft der Solidarität von jungen Menschen, die für einen Systemwandel eintreten. „Der marktgerechte Mensch“ ist ein Film, der die Situation hinterfragt, Mut machen will, sich einzumischen und zusammenzuschließen. Denn ein anderes Leben ist möglich.“ (Hans-Dieter Hey, 01.01.2020)

Der Film ist in vielen deutschen Kinos zu sehen. ​In Hürth am …. in den CP LICHTSPIELFREUNDE, Bachstraße 57, 50354 Hürth

 

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5 Gedanken zu „Der Marktgerechte Mensch“

  1. Pingback: obeng bet

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