Zirkusartisten besuchen Flüchtlingsunterkunft

Direkt neben dem Kinder- und Jugendzirkus- Projekt Cabuwazi in Berlin Altglienicke wurde auf bisherigem Brachland ein sog. Tempohome errichtet, ein Containerdorf also. Die unmittelbaren Anwohner kämpfen schon lange mit „Montagsversammlungen“ gegen das Tempohome,  Klagen wegen befürchteter „Lärmbelästigung“ wurden vom zuständigen Gericht abgewiesen. In das Temohome ziehen seit dem 15.8, 2016 in der Mehrzahl Familien ein, die bisher in Turnhallen untergebracht waren. Weiter unten mehr!

Um den neuen Nachbarn eine Freude zu bereiten, beschlossen die Cabuwazi Artisten Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu der großen Gala Vorstellung einzuladen, die ab diesem Abend ab 20:00 stattfinden sollte. Um 19:30 zogen wir mit den Musikanten und Artisten vor das Tor der Unterkunft. Es dauerte nur wenige Minuten und die ersten Kinder und Erwachsen waren nicht nur als Zuschauer draußen, sondern viele wirkten aktiv mit. Das gemeinsame Spiel hat die Security und die Sozialarbeiter wohl überzeugt, wir durften alle zusammen in die Unterkunft einziehen. Ein Security Mitarbeiter rief mit seinem Megaphon ins Tempohome hinein: „Kommt alle her, der Zirkus ist da“.

Es ist mit Worten nicht zu beschreiben, welches Echo uns drinnen erwartete. Mädchen, Jungen, Frauen, Männer und auch die viel geschmähten Jugendlichen liefen zusammen. „Willkommen riefen sie uns zu, Willkommen hier bei uns“ – die, die so viel Leid ertragen mussten, die bei so vielen hier in der Vorstadt nicht willkommen sind heißen uns Willkommen in ihrer Unterkunft, im „Tempohome“

Es wurde getanzt, geklatscht gesungen …. geweint. Unsere Einladung sprach sich sehr schnell rum. Viele der jüngeren sprechen recht gut Deutsch, Englisch war auch gut nutzbar und wer es so nicht verstand, bekam es vom Nachbarn übersetzt.
Nach etwa 20 Minuten zogen alle gemeinsam zum großen Cabuwazi Viermastzelt zur Gala Vorstellung. Die Security öffnete freundlich die Feuerwehrzufahrt, damit die große Menge Menschen sich nicht durch die enge Sicherheitsschleuse quetschen musst.
Die Gala selbst war ein Erlebnis für alle. Alt- und Neuberliner genossen gemeinsam begeistert die Vorstellung.

Unser Dank an die Security und an die Betreuer der Einrichtung die alle zusammen ein völlig anderes Bild boten, als man es manchmal aus anderen Einrichtungen kennt. (Peter Zenker)

 

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