73. Befreiungstag des KZ Bergen-Belsen

Die Gedenkstätte Bergen-Belsen liegt rund 60 km nordöstlich von Hannover. Während des 2. Weltkrieges bestand hier ein Kriegsgefangenlager der Wehrmacht. Die meisten der etwa 20.000 Opfer waren sowjetische Kriegsgefangene. Sie wurden auf dem Lagerfriedhof Hörsten begraben.

1943 richtete die SS auf einem Teil des Geländes ein Konzentrationslager ein. Im KZ Bergen-Belsen befanden sich 120.000 inhaftierte Menschen aus allen europäischen Ländern.
Im KZ Bergen-Belsen starben mindestens 52.000 Männer, Frauen und Kinder. Etwa 3.500 Kinder waren unter 15 Jahren. Der jüngste Häftling der im April 1945 von britischen Truppen befreit wurde, war nur einen Tag alt. Die meisten Kinder wurden als Juden verfolgt, andere gehörten zur Gruppe der Sinti und Roma oder waren nur mit ihren Müttern aus politischen Gründen inhaftiert worden. Viele Kinder starben an Hunger, Krankheiten, Seuchen und Gewalt. Gräber, Mahnmale und Gedenksteine erinnern an ihr Leiden und Sterben. Nur noch wenige Fundamente weisen auf das frühere Lager hin. Nach der Befreiung entstand in der nahegelegenen ehemaligen Wehrmachtskaserne ein Displaced Persons Camp. Bis 1950 lebten hier im größten jüdischen DP-Camp Deutschlands bis zu 12.000 Menschen.

1945 ordnete die britische Militärregierung die Errichtung eines Gedenkortes an. 1952 wurde ein zentrales Mahnmal eingeweiht. Seit 1966 informieren Ausstellungen über die Geschichte des Konzentrationslagers und seit 1990 auch über die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers und des DP-Camps.
Bis zum 30. September 2018 ist die Ausstellung „Kinder im KZ Bergen-Belsen“ zu besuchen.

Die Ausstellung dokumentiert erstmals die Geschichte der jüngsten Opfer des KZ Bergen-Belsen. Anhand von Schicksalen werden die spezifischen Lebensbedingungen und Verhaltensformen von Kindern in einem Konzentrationslager dargestellt. (Andrea Hackbarth, Bergen-Belsen am 15. April 2018)

error: Content is protected !!