„Freiheit für Julian Assange“ – Rettung aus der Folterkammer

Aus Berichten über die Folterkeller des Faschismus ist allzu bekannt, wie man Menschen körperlich und seelisch fertig macht. Weniger aus demokratisch verfassten Staaten. Oder ist das falsch seit den Folterveröffentlichungen über US-amerikanische Soldaten in Guantanamo? Die Medien sind still geworden um den Journalisten und Wikileaks-Gründer Julian Assange, der die Kühnheit besessen hatte, die Menschen weltweit über Kriegsverbrechen der USA und staatliche Totalüberwachung aufzuklären. In einem Londoner Hochsicherheitstrakt „sitzt er jetzt in Einzelhaft und wird langsam zu Tode gefoltert“, klärten auf der diesjährigen Rosa-Luxemburg-Konferenz Claudia Daseking und Patrick Bradatsch von „Candles4assange“ die erschütterten Besucher auf. Weiter unten mehr!

Während die Medien, die „watch-dogs“ und Schützer der Demokratie, die sogenannte „Vierte Gewalt“ auf ganzer Linie versagen, fällt hier ein Mensch der „weißen Folter“ zum Opfer, deren körperliche Verletzungen nicht sofort sichtbar, aber deren psychologischen Folgen furchtbar sein können. Aus den Augen aus dem Sinn? Im November 2019 berichtete die junge Welt, dass 60 Ärzte dringend einer fachärztlichen Beurteilung seines physischen und psychischen Gesundheitszustandes forderten. Inzwischen setzen sich über 100 Ärzte für seine Unterbringung in einem zivilen Krankenhaus ein. Man zeige sich „tiefbesorgt über seinen gesundheitlichen Zustand“. Assange könne „schon bald an den Folgen der Behandlung sterben“.

Schon während eines Gerichtstermins im Oktober 2019 habe der Journalist „desorientiert gewirkt und Schwierigkeiten gehabt, sich an sein Geburtsdatum zu erinnern.“ Die ersten Folgen der Folter? Doch eine Auslieferung an die USA ist längst nicht vom Tisch. Es muss dabei die Frage geklärt werden, ob Julian Assange überhaupt in ein Land ausgeliefert werden darf, dass für Folter bekannt wurde – seinerzeit veröffentlicht durch Julian Assange. Nach der Europäischen Menschenrechtskonvention wäre eine solche Auslieferung allerdings rechtswidrig.

Viele sehen es als seine revolutionäre Tat, Menschen über die Schattenseiten der Makulatur-Demokratie aufgeklärt zu haben, denn – so Julian Assange – „man kann keine gerechte Zivilisation aufbauen auf Ignoranz und Lügen“. Er gilt als „Dissident des globalen Informationszeitalters“ und selbst Sigmar Gabriel habe nach einem Telefonat mit dem UN-Folterbeauftragten Nils Melzer getwittert und die Folter verurteilt. Öffentlich äußerte er sich unmissverständlich: „Wer gefoltert wurde, braucht Hilfe und muss sich auf Rechtsstaatlichkeit verlassen können. Beides ist bei Julian Assange nicht gewährleistet.“ (DLF Kultur am 13.01.2020).

Candles4assange fordert dazu auf, sich mit der Unterzeichnung einer Petition zu wehren: „Julian Assange, Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks braucht jetzt unser aller Hilfe. Er hat seine Freiheit mit der Wahrheit eingetauscht, um uns die Augen über ihre Kriegslügen zu öffnen.“ Die Petition wurde am 11. Januar zuerst von Claudia Daseking und Patrick Bradatsch auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz 2020 vorgetragen. Die vollständige Rede ist hier zu finden. Die Genehmigung der Zitate erfolgte durch die junge Welt. Die Petition kann hier unterstützt werden. (Hans-Dieter Hey, 13.01.2020)

3 Gedanken zu „„Freiheit für Julian Assange“ – Rettung aus der Folterkammer“

  1. Pingback: blue magnolia rust

Kommentare sind geschlossen.

error: Content is protected !!