Köln: 1.000 Menschen gegen Tayyip Erdogan

Am 11. März 2014 erlag der 15jährige Belkin Elvan nach einjährigem Koma seinen Verletzungen. Vor einem Jahr wurde er beim Brotholen von einer Gasgranate getroffen, als in Ankara friedlich gegen den türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan demonstriert wurde. Spontan kamen Tausende in Istanbul zu seiner Beerdigung zusammen, um ihm das letzte Geleit zu geben. „Als erstes werden wir unseren Belkin beerdigen und dann gehen wir zum Ort wo alles angefangen hat, zum Taksim-Platz“, hieß es. Auch sie wurden wieder von Gasgranaten beschossen. Seit Jahren sind die symbolhaften Proteste auf dem Taksim-Platz in Istanbul  der Weltgemeinschaft bekannt. Doch offizielle Proteste findet man kaum.

Der Junge Belkin ist eines der vielen Opfer von Erdogans Willkürherrschaft, welches die türkische Gesellschaft erneut aufgerührt hat. „Wir werden mit den Mördern abrechnen“, „Belkin Elvan ist unsterblich“ hieß es auf dem Kölner Roncalli-Platz am Samstag, den 15. März, als ca. 1.000 Menschen gegen Erdogans Diktatur und seinen Polizeiterror protestierten und ihrem Zorn Luft machten. Bei vielen kam dennoch Hoffnung auf, dass es auch eine Türkei nach Tayyip Erdogan geben wird.
 
Trotz der brutalen Diktatur in der Türkei führt die EU die Verhandlungen bezüglich eines Beitritts des Natomitglieds unbeeindruckt fort. Und offenbar stört die Situation dort nicht bei der Verfolgung langfristiger strategischer Interessen der EU. Vor einiger Zeit hatten wir unter der Überschrift „Taksim – was danach?“ über die Situation in der Türkei berichtet. (Hans-Dieter Hey)

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