Variablen setzten Beginn
Wieder war ein Uranmüllzug von Gronau über Münster nach Russland angekündigt. Wieder musste die Initiative SofA, wie vor der letzten Mahnwache, sich das Demonstrationsrecht vor Gericht erkämpfen.
Münsters Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer hatte zwar die Diszipliniertheit der Kundgebungsteilnehmer*innen am 6. April 2020 noch nach der Kundgebung gelobt. Nichtsdestotrotz hatte er erneut die Kundgebung verboten: Bei der letzten Kundgebung seien schließlich zu viele Menschen gekommen – als wenn man das Kanalisieren könnte. Aber wie man an dem Hin-und-Her der Münsteraner Verwaltung bei der Aktion von Fridays for Future am Freitag sehen konnte, hat sich das Ordnungsamt noch nicht auf die aktuelle Situation eingespielt.
Das Verwaltungsgericht erlaubte dann auch diese Kundgebung. Wie es die Initiative SofA sowieso vorhatte mit Mund- und Nasenschutz, aber auch mit Abstands- und Vermummungsgebot. Die Teilnehmer*innenzahl wurde auf 35 beschränkt. Die Initiative SofA sieht daher erneut das Demonstrationsrecht gestärkt.
Zur Ablehnung des Uranmülltransportes und dem Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe schreibt SofA: „Und was machen Urenco, RWE und EON mit Billigung von Bundes- und Landesregierung zum Jahrestag des Super-GAUs? Sie schicken deutschen Atommüll ausgerechnet nach Russland. Unsere hart bedrängten Freundinnen und Freunde von Ecodefense und Greenpeace Russland halten diese Atommüllexporte made in Gronau schon lange für zynisch – und genau das sind sie!“
Und so viele kamen auch zum erneuten Protest. Doch diesmal kam der Uranmüllzug erst gar nicht. Die Initiative SofA vermutet: URENCO, der Betreiber der Urananreicherungsanlage in Gronau wolle nicht noch einmal so viele Protestbilder generieren, wenn der Zug fährt. Schließlich hatte der Protest und die gerichtliche Auseinandersetzung darum das letzte Mal bundesweites Echo hervorgerufen.
Insofern ruft SofA dazu auf, Augen und Ohren offen zu halten und kündigt weiteren Protest an, wenn der Zug rollt…
5 Gedanken zu „Zweite Mahnwache gegen Atomzug in Münster“
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