Räumung im Hambacher Wald

Mit der Begründung des Brandschutzes findet aktuell im Hambacher Wald die Räumung der Baumhäuser statt. Jeder kann an diesem fadenscheinigen Grund fühlen, dass RWE die Aktivisten im Wald loswerden will, damit der Wald spätestens im Dezember gerodet werden kann. Und die Politik hat sich zum Handlager von RWE machen lassen, anstatt eine klare Kante zu beziehen. Im Moment wird der Zusammenhalt der Gesellschaft auf breiter Linie beschworen, den die Politik mit ihrem Handeln wesentlich stört. „Wir sind jung und wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, ist der Satz, mit dem viele junge Menschen während des Camp for future um den Tagebau Hambach radelten. Weltweit sind sich die Klimaforscher einig, dass wir unseren CO2-Austoß senken müssen, um eine Klimakatastrophe zu verhindern. Einig sind sich die jungen Menschen mit Papst Franziskus, der in seiner Enzyklika Laudato si´ einen Systemwandel fordert. Aber wie sollen junge Menschen Vertrauen in die Politik gewinnen, wenn in dieser eklatanten Weise gegen ihr berechtigtes Interesse einer lebenswerten Zukunft verstoßen wird? Ist nicht die Radikalisierung eines Teils der jungen Menschen die Konsequenz aus dieser Missachtung einer lebenswerten Zukunft? Das Vertrauen in die Politik ist absolut verloren gegangen. Und diese Menschen als linksradikale Chaoten und Steinewerfer zu bezeichnen, vereinfacht es die Polizei für eine verfehlte Politik in den Wald zu schicken. Ich würde mir wünschen an deren Stelle ständen unser Ministerpräsident Armin Laschet und sein Kabinett.

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