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Die Welt ist wieder im Krieg – im „Corona-Krieg“. Wir können deshalb in diesem Jahr 2020 nicht wie sonst üblich den Tag der Befreiung am 8. Mai vom Weltkrieg 1939-1945 begehen. Viele Russen feiern – auch in Berlin – am 9. Mai als „Tag des Sieges der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg“. Obwohl sehr ansteckend und tödlich, hat dieses Virus es bisher nicht vermocht, gegenwärtige Kriege zu suspendieren. Es gibt also gleich mehrere Gründe, diese Tage der Befreiung und des Sieges gemeinsam zu begehen und den Siegern über den Faschismus zu danken. Wenn auch nur virtuell. Denn gleichzeitig muss man an das Heute denken. Hier geht’s weiter!
Bilder von 2015 - 2019
Virtuell: Befreiungstag 1945 als Mahnung zum Frieden 2020
Die Welt ist wieder im Krieg – im „Corona-Krieg“. Wir können deshalb in diesem Jahr 2020 nicht wie sonst üblich den Tag der Befreiung am 8. Mai vom Weltkrieg 1939-1945 begehen. Viele Russen feiern – auch in Berlin – am 9. Mai als „Tag des Sieges der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg“. Obwohl sehr ansteckend und tödlich, hat dieses Virus es bisher nicht vermocht, gegenwärtige Kriege zu suspendieren. Es gibt also gleich mehrere Gründe, diese Tage der Befreiung und des Sieges gemeinsam zu begehen und den Siegern über den Faschismus zu danken. Wenn auch nur virtuell. Denn gleichzeitig muss man an das Heute denken.
“Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen, schwor damals die Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Leider ist dieses Versprechen in der Nachkriegszeit im Jugoslawien-Krieg gebrochen worden“, erinnert die Partei DIE.LINKE auf ihrer Webseite. Es ist daher wichtig und folgerichtig, dass der „Tag der Befreiung“ – wie in vielen Ländern Europas – zum Feiertag erklärt wird, da er kaum mehr als auf der Ebene des Weltspartags gehandelt wird. Um diesem Friedenswillen angemessen Nachdruck zu verleihen, wurde diese Online-Petition der VVN-BdA mit einer Begründung von Esther Bejarano gestartet. Bereits im Jahr 2015 gab es eine Petition der Partei DIE.LINKE und den Bündnisgrünen, hier nachzulesen. Der Deutsche Bundestag hat sich allerdings die Peinlichkeit nicht erspart, dem Antrag nicht zu entsprechen.
Ein Auszug aus dem Schwur der Insassen des befreiten KZ Buchenwald kann heute hilfreich als Aufruf zu Rate gezogen werden: „…Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel…“. Dieser Satz bezog sich auf die Zukunft und warnt, denn es ist nicht nur der Faschismus, der zu bekämpfen ist. Es ist der Kampf gegen jegliche Form des zunehmenden Autoritarismus und Despotentums – inzwischen sichtbar auch in Europa.
Russland litt am meisten und feiert deshalb den 9. Mai
Wir erinnern uns: Der Psychopath Adolf Hitler hatte Deutschland hoch verschuldet. Die Rüstungsausgaben betrugen 1933 ca. 6 Prozent des Volkseinkommens, 1943 mit seinem höchsten Stand 69 Prozent. Beim Angriff der Deutschen verfügte Russland über 2,8 Mio. Soldaten, Deutschland über 4,6 Millionen. Wie bekannt, wurden Geld und Mittel nahezu weltweit todbringend eingesetzt. Nach der furchtbaren Ermordung von 6 Millionen Juden, Politischen, Sinti, Roma und anderen litt Russland am meisten unter der Nazi-Barbarei. Das Ergebnis des Überfalls waren 20 Millionen ermordete Russen, zerstört wurden 1.710 Städte, 70.000 Dörfer, 31.850 Industriebetriebe, 99.876 Kolchosen, 13.000 Brücken, 65.000 km Eisenbahnstrecke, 82.000 Schulen undsoweiter… Auf diese Zahlen kommt Heinz Berschicker in seinem Werk „Deutsche Chronik 1933 – 1945“. Russland hat einen aufopferungsvollen und größten Beitrag bei der Befreiung von der Nazibarbarei erbracht. Deshalb feiert Russland den 9. Mai als Tag des Sieges über Nazideutschland.
Friedensmärsche 2020: von der Politik suspendiert – deutsche Kriegstreiberei nicht
Auch die Friedensmärsche vom 9. bis 13. April 2020 blieben wegen des „Corona-Virus“ aus, waren aber bei großer Mobilisierungswirkung „virtuell“. Denn zu diesem Gedenken an die Befreiung müssen wir uns dafür einsetzen, dass uns ähnliches nicht noch einmal widerfährt und dass das weltweite Morden und Abschlachten beendet wird. Ein enormer Rüstungswettlauf ist erneut im Gange und wird von den staatstragenden Medien kaum erwähnt. Deutschland ist mit an der Spitze bei dieser Kriegstreiberei und versorgt alle möglichen Despoten mit Waffen.
Die militärische Konfrontation zwischen den USA bzw. der Nato gegen Russland und China muss endlich ein Ende haben. Die Gewaltpolitik durch Großmanöver des westlichen Militärpakts in unmittelbarer Nachbarschaft zu Russland und durch die Stationierung weiterer Truppen in Polen, Litauen, Lettland und Estland wirkt konfliktverschärfend. Die Sanktionen gegen Russland müssen sofort beendet werden, die Verhandlungen müssen verstärkt aufgenommen werden.
Auch die weltweite Urananreicherung der Waffenarsenale muss endlich aufhören. Soweit die Forderung der Friedensbewegten. Doch Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer (CDU) zeigt gegenwärtig gar Ambitionen, neue Kampfflugzeuge mit Atomwaffen zu bestücken. Die Gelüste des Kapitals sind dabei vermutlich ausschlaggebend.
Mit dieser Bildauswahl bieten wir Fotografien von Rudi Denner zur Begehung des virtuellen „Tages des Sieges“ in Berlin von 2015 bis 2019. (08.05.2020, Hans-Dieter Hey, Fotos: Rudi Denner)
6 Gedanken zu „Virtuell: Befreiungstag 1945 als Mahnung zum Frieden 2020“
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