Variablen setzten Beginn
Stadtrundgang mit „Kölle Global“
Eine Stadtbegehung, die statt an Dom, Rheinpromenade, Schokomuseum und Brauhaus vor Handyläden, Boutiquen, Diskountern und Banken Halt macht – ist das eine Art touristische Shoppingführung?
Mit Einkaufen hat es tatsächlich zu tun, was die Bürgerinitiative von „Kölle Global“ auf ihren allmonatlichen Rundgängen bietet. Denn hier wird aufgezeigt, welche Folgen unser Konsumverhalten weltweit für Umwelt, Arbeitsbedingungen und Gesundheit nach sich zieht. Mit dem Ziel, das Bewusstsein der Teilnehmer zu schärfen und bei Anschaffung vieler alltäglich genutzter Produkte auch diese Hintergründe einzubeziehen. Und nicht nur dann: denn ein schonender Umgang zur längeren Haltbarkeit schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Verfügbarkeit der Rohstoffe und die Umwelt bezüglich der Entsorgung. „Wir wollen aktiv werden, anstatt hinzunehmen – genauer hinschauen, anstatt uns blenden zu lassen“, so die Eigendarstellung.
Dass z. B. Bekleidung vielfach in Entwicklungsländern zu Niedriglöhnen unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen fabriziert wird, hat sich durch eine Reihe schwerer Unfälle und Brandkatastrophen in Fernost bereits einigermaßen herumgesprochen. Wer aber weiß schon, dass in den so beliebten und schon weit verbreiteten Smartphones neben Glas und Kunststoff 30 verschiedene Metalle verarbeitet sind – und wo und wie diese gewonnen wurden?
Einer der Hauptgrundstoffe etwa, Coltan, wird im Ostkongo oft von Kindern für ein paar Cent aus ungesicherten Minen geholt. Das Geld aus dem Verkauf finanziert immer noch einen nicht mehr von der Weltpresse beachteten Krieg, der schon 15 Jahre dauert und bis heute fünf Millionen Menschen getötet hat.
Die Produktion erfolgt dann großenteils in Massenbetrieben unter miserablem Arbeitsbedingungen und unter höchstem Zeitdruck – denn schließlich überbieten sich die Hersteller ständig mit immer neuen Innovationen, und nach kürzester Zeit gilt das gerade noch heiß begehrte Spielzeug als überholt.
Hat das Gerät dann ausgedient, landet es häufig wieder in Afrika – wo dann unter primitiven Bedingungen, erneut zu geringer Entlohnung und zumeist ungeschützt mit giftigen chemischen Hilfsmitteln, die Wertstoffe zurück gewonnen werden.
Dies wirft Fragen auf, die von den Initiatoren mit den Teilnehmern erläutert und diskutiert werden: Muss es unter diesen Umständen da wirklich immer das Neueste und Schickste sein? Welche Hersteller lassen überhaupt eine längere Nutzung zu – indem z. B. austauschbare Akkus eingebaut und Gehäuse reparaturtauglich zugänglich sind?
Kunststoff und Bankgeschäfte waren z. B. weitere Themen auf dem Rundgang am Samstag, dem 14.März 2015: 4 % der Erdölförderung dient heutzutage der Kunststoffproduktion – und was geschieht damit? Und was macht meine Bank eigentlich mit meinen Rücklagen?
Zu all dem gibt es auch nachträglich Informationen auf der Internetseite http://www.koelleglobal.de, die im Zuge mit den Stadtbegehungen laufend aktualisiert werden.
Die Stadtrundgänge von „Kölle Global“ finden am jeweils zweiten Samstag im Monat statt, Treffpunkt ist um 11.30 Uhr auf dem Rudolfplatz am Hahnentor. Die nächsten Termine sind am 11.07.2015 und 08.08.1015, dann per Fahrrad.Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, aber hilfreich zur besseren Planung. Außerdem können so die an den Terminen vorgesehenen Themen vorab in Erfahrung gebracht werden.
Für größere Gruppen und Schulklassen gibt es Termine nach Vereinbarung.
Udo Slawiczek
Stadtrundgang mit „Kölle Global“
Eine Stadtbegehung, die statt an Dom, Rheinpromenade, Schokomuseum und Brauhaus vor Handyläden, Boutiquen, Diskountern und Banken Halt macht – ist das eine Art touristische Shoppingführung?
Mit Einkaufen hat es tatsächlich zu tun, was die Bürgerinitiative von „Kölle Global“ auf ihren allmonatlichen Rundgängen bietet. Denn hier wird aufgezeigt, welche Folgen unser Konsumverhalten weltweit für Umwelt, Arbeitsbedingungen und Gesundheit nach sich zieht. Mit dem Ziel, das Bewusstsein der Teilnehmer zu schärfen und bei Anschaffung vieler alltäglich genutzter Produkte auch diese Hintergründe einzubeziehen. Und nicht nur dann: denn ein schonender Umgang zur längeren Haltbarkeit schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Verfügbarkeit der Rohstoffe und die Umwelt bezüglich der Entsorgung. „Wir wollen aktiv werden, anstatt hinzunehmen – genauer hinschauen, anstatt uns blenden zu lassen“, so die Eigendarstellung.
Dass z. B. Bekleidung vielfach in Entwicklungsländern zu Niedriglöhnen unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen fabriziert wird, hat sich durch eine Reihe schwerer Unfälle und Brandkatastrophen in Fernost bereits einigermaßen herumgesprochen. Wer aber weiß schon, dass in den so beliebten und schon weit verbreiteten Smartphones neben Glas und Kunststoff 30 verschiedene Metalle verarbeitet sind – und wo und wie diese gewonnen wurden?
Einer der Hauptgrundstoffe etwa, Coltan, wird im Ostkongo oft von Kindern für ein paar Cent aus ungesicherten Minen geholt. Das Geld aus dem Verkauf finanziert immer noch einen nicht mehr von der Weltpresse beachteten Krieg, der schon 15 Jahre dauert und bis heute fünf Millionen Menschen getötet hat.
Die Produktion erfolgt dann großenteils in Massenbetrieben unter miserablem Arbeitsbedingungen und unter höchstem Zeitdruck – denn schließlich überbieten sich die Hersteller ständig mit immer neuen Innovationen, und nach kürzester Zeit gilt das gerade noch heiß begehrte Spielzeug als überholt.
Hat das Gerät dann ausgedient, landet es häufig wieder in Afrika – wo dann unter primitiven Bedingungen, erneut zu geringer Entlohnung und zumeist ungeschützt mit giftigen chemischen Hilfsmitteln, die Wertstoffe zurück gewonnen werden.
Dies wirft Fragen auf, die von den Initiatoren mit den Teilnehmern erläutert und diskutiert werden: Muss es unter diesen Umständen da wirklich immer das Neueste und Schickste sein? Welche Hersteller lassen überhaupt eine längere Nutzung zu – indem z. B. austauschbare Akkus eingebaut und Gehäuse reparaturtauglich zugänglich sind?
Kunststoff und Bankgeschäfte waren z. B. weitere Themen auf dem Rundgang am Samstag, dem 14.März 2015: 4 % der Erdölförderung dient heutzutage der Kunststoffproduktion – und was geschieht damit? Und was macht meine Bank eigentlich mit meinen Rücklagen?
Zu all dem gibt es auch nachträglich Informationen auf der Internetseite http://www.koelleglobal.de, die im Zuge mit den Stadtbegehungen laufend aktualisiert werden.
Die Stadtrundgänge von „Kölle Global“ finden am jeweils zweiten Samstag im Monat statt, Treffpunkt ist um 11.30 Uhr auf dem Rudolfplatz am Hahnentor. Die nächsten Termine sind am 11.07.2015 und 08.08.1015, dann per Fahrrad.Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, aber hilfreich zur besseren Planung. Außerdem können so die an den Terminen vorgesehenen Themen vorab in Erfahrung gebracht werden.
Für größere Gruppen und Schulklassen gibt es Termine nach Vereinbarung.
Udo Slawiczek