Robert Capa in Leipzig…


Variablen setzten Beginn

…wie ein Foto ein Haus rettet: 

Am 18. April 1945 rückte die 2.Infanteriedivision der US-Army in Leipzig ein und hatte sich noch gegen deutsche Heckenschützen zu behaupten.

In das Wohnhaus der jetzigen Jahnallee 61 rückten mit dem Fotografen Robert Capa einige US-Soldaten ein, um von oben einen besseren Überblick über die Lage zu haben. Dort traf  ein tödlicher Schuss von deutschen Heckenschützen den US-Soldaten Raymond J. Bowman. Robert Capa fotografierte den getöteten Soldaten unmittelbar nachdem er getroffen worden war. Dieses Foto wurde durch seine Veröffentlichung im Life-Magazin weltberühmt. Der Name des getöteten Soldaten wurde durch Forschungen herausgefunden. Er wurde nur 21 Jahre alt. Das Haus war weitgehend unbeschädigt – zu DDR-Zeiten war es ein Wohnhaus, im Erdgeschoss befand sich die Tanzbar „Melodie“. Nach 1990 war das Haus dem Verfall preisgegeben und ab den frühen 2000er Jahren war der Abriss des Hauses vorgesehen. – Einige Leipziger erinnerten sich der Bedeutung dieses Hauses, gründeten eine Bürgerinitiative zum Erhalt des Hauses und fanden eine Investorengruppe, die das Haus sanierte. Dies war 2016 vollbracht. Mit dem damaligen US-Soldaten Lehman Riggs konnte noch ein Zeitzeuge gefunden werden, der in unmittelbarer Nähe den Tod seines Kameraden erlebte. Es war im vergönnt noch im hohen Alter von 96 Jahren die Enthüllung des Straßenschildes mit dem Namen seines Kameraden vornehmen zu können. Im Haus sind jetzt 40 Wohnungen, ein Café in dem auch Veranstaltungen stattfinden und ein Ausstellungsraum in dem die Ereignisse rund um das Foto dokumentiert sind – siehe Fotobeitrag.

  (21.10.2019, Text und Fotos: jochen vogler

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