Erfurt: mitmenschlich in Thüringen

Es reicht! Erfurter Bürger haben genug von den wöchentlich stattfindenden faschistoiden Ausfällen der AfD und dem Nazigebrüll ihrer Anführer auf öffentlichen Plätzen der Stadt. Die demokratischen Kräfte Erfurts und des Landes haben sich zu einem breiten Bündnis gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeiten zusammengeschlossen. Die Landesregierung, das Erfurter Stadtparlament, die Kirchen beider Konfessionen, der jüdische Landesverband, Vertreter der Muslime, die Gewerkschaften, der Unternehmerverband, Wohlfahrtsverbände und die demokratischen Parteien – außer der CDU – sind dem Bündnis beigetreten und organisierten innerhalb kürzester Zeit eine machtvolle Kundgebung an diesem 8. November auf dem Erfurter Domplatz.

Künstler, Geistliche und Politiker brachten ihre Beiträge – teilweise sehr emotional – in das Forum des Domplatzes. Der Ministerpräsident Bodo Ramelow erinnerte eindrucksvoll an die Pogromnacht der Nazis im Jahr 1938. Damals wurde auch die Erfurter Synagoge in Brand gesetzt. Der Bischof ließ anlässlich der AfD und Thügida- Zusammenrottungen das Licht abschalten. Der Dom erstrahlte nun wieder in seiner Festbeleuchtung. Die Polizei schätzten zwischen 7000 und 8000 Teilnehmer an der „Mitmenschenveranstaltung“. Auch in den Reihen der Polizisten konnte aufgeatmet werden. Gewalttätige Nazis wagten sich diesmal nicht in die Öffentlichkeit.

In einer friedlichen Atmosphäre kam es auch zu herzlichen Begegnungen zwischen Flüchtlingen und vielen Erfurter Bürgern. Bereits am vergangenen Samstag gab es im Zentrum der Stadt, dem Anger, eine Veranstaltung gegen Fremdenfeindlichkeit und Hass. Sie stand unter dem Motto „Erfurt lacht“. Gemeinsam mit Rockbands trat auch ein Chor syrischer Flüchtlinge auf. Spiel, Spaß und Information füllten den ganzen Tag den beliebten Platz am Brunnen. (Uwe Pohlitz)

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