Köln: Hiroshima-Nagasaki-Gedenken 2015

Vor 70 Jahren, am 6. August 1945, wurde die erste Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen. Mit verheerenden Folgen für die Menschen – bis heute. Drei Tage später erfolgte der Abwurf einer weiteren Atombombe auf die Stadt Nagasaki. Im Umkreis von fünf Kilometern war so gut wie alles vernichtet. 92.000 Menschen fielen den Angriffen zum Opfer, 14.000 verdampften durch die Hitze zu Nichts. In den Jahren danach starben noch 130.000 Menschen an radioaktiver Verstrahlung. Daran gedachten am 5. August in Köln ca. 70 Friedensaktivisten, die mit einer Schweigeminute, einer Wasserzeremonie mit Unterstützung eines Flötenspiels auf der „Sho“ und einer Lichterkette auf dem Aachener Weiher im Kölner Hiroshima-Nagasaki-Park endete. In 100 Städten auf Großplakaten auch in Köln und in Zeitungsinseraten wird auf dieses furchtbare Drama der Menschheitsgeschichte hingewiesen.    

Drei Tage nach dem ersten Abwurf warf ein zweites Bombenflugzeug eine weitere Atombombe auf die japanische Großstadt Nagasaki ab. Die Druckwelle zerstörte fast die gesamte Innenstadt in einem Umkreis von fünf Kilometern. Etwa 92.000 Menschen fielen dem atomaren Inferno sofort zum Opfer, allein circa 14.000 Menschen verdampften in der Hitze der Bombe. In den Jahren darauf starben weitere 130.000 Menschen an radioaktiver Verstrahlung.

Atomwaffen sind keine Vergangenheit, sondern spielen heute als Drohpotenzial zunehmend eine gefährliche Rolle. Die Konflikte um den Islamistischen Terror, in der Ukraine und der Krieg der Türkei gegen die Kurdengebiete spitzen sich ungebremst zu. In der Nato und in Russland werden Atomraketen „modernisiert“ und „Mininukes“ für „kontrollierte“ Atomwaffeneinsätze auch als Erstschlag werden von den USA nicht mehr ausgeschlossen.

In 110 Staaten unterstützen inzwischen zivilgesellschaftliche Organisationen wie der IPPNW, ICAN oder das Rote Kreuz die von der österreichischen Regierung ins Leben gerufene „Humantarian Pledge„, die Ächtung und internationale Verpflichtung zur Abschaffung von Atomwaffen zur Verpflichtung werden zu lassen.

Es gibt auf der Welt neun Länder, die Atomwaffen besitzen. Aber es wird vermutet, dass weitere Staaten ebenfalls in den Besitz von Atomwaffen gelangen wollen.

Diese neun Länder sind im Besitz von Atomwaffen, deren Zerstörungswirkung ausreicht, die gesamte Erde gleich mehrfach komplett zu zerstören:

(1) USA (seit 1945): 8.000 Sprengsätze
(2) Russland (seit 1949): ca. 10.000 Sprengsätze
(3) Frankreich (seit 1960): 300 Sprengsätze
(4) China (seit 1964): 240 Sprengsätze
(5) Großbritannien (seit 1953): 225 Sprengsätze
(6) Pakistan (seit 1998): 90 bis 110 Sprengsätze
(7) Indien (seit 1974): 80-100 Sprengsätze
(8) Israel: bis 80 Sprengsätze
(9) Nordkorea (seit 2006): 0 bis 10 Sprengsätze

Belgien, Deutschland, Türkei, Italien und die Niederlande sind die europäischen Länder, in denen amerikanische Atomwaffen gelagert sind.
Diese Daten sind vom Januar 2012 und stammen vom Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI.

„Bis 2020 plant die US-Regierung, ihre rund 180 in Europa lagernden Nato-Nuklearwaffen zu modernisieren. Wichtige Hürden hat das Vorhaben jüngst im US-Kongress genommen. Vom sogenannten „Lebensdauerverlängerungsprogramm“ ist auch Deutschland betroffen, genauer gesagt der Fliegerhorst Büchel. In der Vulkaneifel, zwischen Koblenz und Trier, werden aus der Zeit des Kalten Krieges noch immer bis zu 20 in die Jahre gekommene Atombomben der Typen B61-3 und B61-4 aufbewahrt – die letzten hierzulade. Diese Waffen sind für den Abwurf durch ein Flugzeug gebaut und besitzen die 13-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe. Mit der Lagerung auf deutschem Boden entspricht die Bundesrepublik der nuklearen Teilhabe, also der Abschreckungstaktik der Nato.“ (Tagesspiegel vom 27. Juli 2014)

Ein aktueller Videobeitrag mit Ansprachen von Dr. Heinz Voigt, Deutsche Sektion der Internationalen Aerzte für die Verhuetung des Atomkrieges/Aerzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Christian Neumann vom Darmstaedter Signal, Hauptmann der Bundeswehr und Ariane Detloff (DFG-VK Köln) ergänzt. (Hans-Dieter Hey)

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