Erfahrungen aus einer Diktatur

Die literarische Stimme von Bernardo Kucinsky  findet nicht nur bei den Angehörigen der desaparecidos in Brasilien Gehör. Das sind Menschen, die in der Zeit der Militärdiktatur von 1964 bis 1985 gefangen, verschleppt, gefoltert oder ermordet wurden. Er spricht aus Erfahrung, weil seine Schwester Ana Rosa Kucinski Silva und ihr Mann seit 1974 verschwunden sind, seit sie gefangen genommen wurden.  Sie hatte sich Ende der 1960er Jahre einer Widerstandsgruppe angeschlossen. Bernardo Kucinsky zählt zu den intellektuellen Linken und zu den herausragenden Wissenschaftlern Brasiliens. Er ist Journalist und war Berater des brasilianischen Expräsidenten Luiz Inácio Lula da Silva. Anfang September 2013 stellte er seinen Roman „K. oder Die verschwundene Tochter“ vor, die vom Schicksal der Schwester handelt. Nun kommt sein bisher unveröffentlichter Erzählband „Du kommst zu mir zurück“ nach Deutschland, von dem hier ein Auszug aus der Lesung im Allerweltshaus in Köln am 17. März 2014 zu hören ist. Die Veranstaltung fand unter anderem mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW statt. (Hans-Dieter Hey)

Aus der Lesung:

K. oder Die verschwundene Tochter
Transit Buchverlag, 2013
ISBN-10: 3887472888
ISBN-13: 978-3887472887
144 Seiten

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