Buchvorstellung: In letzter Minute

In letzter Minute – ist der Titel des Buches, daß sich der Kriegsendphasenverbrechen im Bergischen Land widmet.

Im Fokus stehen dabei das Massaker der Gestapo im Burgholz an 24 Zwangsarbeitern und 6 Zwangsarbeiterinnen anfang März 1945 und das Verbrechen in der Wenzelnbergschlucht am 13. April 1945.

Umfangreiche Recherchen in verschiedenen Archiven konkretisieren das vorhandene Wissen zu diesen Verbrechen.

Das Buch wird folgendermaßen angekündigt:

Bhatia,Lieselotte / Stracke,Stephan: In letzter Minute – Nationalsozialistische Endphaseverbrechen im Bergischen Land
Bildungsmaterial zur Wuppertaler Polizei- und Widerstandsgeschichte
Bd. 1.

De Noantri Verlag
ISBN: 978-3-943643-03-9 320 Seiten 18,00 €

Zum Inhalt: „In letzter Minute“ heißt dieser Band, der 70 Jahre nach Kriegsende über die nationalsozialistischen Endphasenverbrechen in unserer Region berichten will. Noch „In letzter Minute“ tötete ein Heckenschütze am Tag der Befreiung Wuppertals einen amerikanischen Soldaten in der Nähe des Berliner Platzes. Der Name des amerikanischen Soldaten, der so tragisch den Tod in Wuppertal fand, ist nicht bekannt. Wenig bekannt sind auch die Tötungen von deutschen Soldaten, die ebenfalls noch im letzten Moment, bevor der Frieden ausbrach, als Deserteure verhaftet und auf Erbslöh ihr Leben verloren.
Im Mittelpunkt des Buches stehen die Massaker im Burgholz und am Wenzelnberg. Im ersten Beitrag dokumentiert Lieselotte Bhatia in einem überarbeiteten und ergänzten Aufsatz ihre ganz persönliche Recherche über die Hintergründe des Burgholz-Massakers.
Stephan Stracke rekonstruiert an Hand neuer Archivfunde und aktualisierter Fragestellungen die Ereignisse um das Massaker an der Wenzelnbergschlucht, fragt nach dem Ausbleiben der Strafverfolgung und informiert über die Lebensgeschichten der (vergessenen) Opfer und Täter. Jörg Fey schließlich hat ein Lebensbild seines am Wenzelnberg ermordeten Großonkels Adolf Führer beigesteuert.
Darüber hinaus soll das Buch auch für die historisch-politische Bildungsarbeit nutzbar sein. Wir haben einige wichtige Dokumente zu den Massakern zusammengestellt und mit kleinen Arbeitsaufträgen versehen, die wir ausdrücklich als Diskussionsanregung verstehen.

Insgesamt soll dieses Buch auch eine Anregung an Geschichtsinteressierte, GeschichtsaktivistInnen und HistorikerInnen sein, in neuen Projekten vor Ort zu graben und z.B. die Geschichte(n) der NS-Täter aus Polizei und Justiz und die Strukturen der regionalen Polizeibehörden, Gefängnisse und Zuchthäuser zu erforschen. Und wir wünschen uns, dass diese Erkenntnisse auch in eine lebendige Gedenk- und Erinnerungsarbeit einfließen werden.

Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung NRW, Siegfried u. Christa
Wirtz Stiftung, Stadtsparkasse Langenfeld, Stadtsparkasse Remscheid, Stadtsparkasse
Solingen, Stadtsparkasse Wuppertal, Stiftung Kalkwerke Oetelshofen.

Die wegen dieser Verbrechen alljährlichen Gedenkveranstaltungen werden künftig sicherlich auch Hinweise aus diesem Buch aufnehmen.

Text und Fotos: jochen vogler

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