Dortmund: Auftakt Aktionswoche Fukushima

Am 7. März 2014 landeten 1.000 weiße Kraniche aus Papier in Dortmund und erinnerten an die Katastrophen von Fukushima und Tschernobil. Zur Eröffnung kam Yukimi Hagiwara, betroffene Mutter von zwei Kindern, die aus Fukushima geflohen ist. „Die Atomkatastrophe von Fukushima ist nicht das Problem von uns Japanern, sondern von allen Menschen auf der Welt“ äußerte sie mit Tränen in den Augen. Als Gäste kamen weiterhin der Kinderarzt Dr. Isamu Takamatsu aus der Region Fukushima und der Schriftsteller und Blogger Toshiya Morita, die über die Situation berichteten. Über die Folgen für Japan berichteten darüber hinaus Prof. Dr. Steffi Richter, Japanologin der Universität Leipzig und Gründerin der “Textinitiative Fukushima”. Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks Dortmund äußerte: “Nach allem, was wir aus Japan erfahren, ist die globale Gefahr noch immer nicht abgewendet. Unsere Initiative zur Erinnerung an das unermessliche menschliche Leid zielt auf ein Lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame Zukunft. Fukushima und Tschernobyl führen uns schmerzhaft vor Augen, dass eben nicht nur der Einsatz von Atomwaffen gefährlich ist, sondern auch die friedliche Nutzung der Atomenergie. Wir brauchen die Energiewende europaweit”. Im politischen Japan wird die Situation indessen weiter heruntergespielt, angeblich habe man alles unter Kontrolle. Die Betreibergesellschaft Tepco liefert keine ausreichenden Lösungen sowohl zur Entsorgung des verseuchten Wasser von zur Zeit 360.000 Tonnen – und täglich werden es 4.000 Tonnen mehr – als auch für die entstandenen langfristigen gesundheitlichen Folgen. Schlimmer noch: Die Japaner haben eine Regierung gewählt, die die Atomkraft weiter ausbauen will. Die Kommunen üben Druck aus, um schnellstmögliche Wiederinbetriebnahme zu erreichen. Der Widerstand in Japan flacht ab, die Organisationen sind gespalten. Bis zum nächsten Atomunfall. Die Europäischen Aktionswochen, die in neun Ländern und rund 150 Städten stattfinden, sind ein Projekt des IBB. Gefördert werden sie unter anderem von der Evangelischen Kirche von Westfalen und dem Evangelischen Kirchenkreis Dortmund. (Hans-Dieter Hey)

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