Köln: Kein Durchkommen für Kögida


Variablen setzten Beginn

Am 5. Januar 2015 stellten sich mindestens 8.000 Bürgerinnen und Bürger gegen 250 sogenannte „Kögida“-Anhänger, die gegen eine vermeintliche Islamisierung des Abendlandes demonstrieren wollten. Es handelt sich dabeim um Menschen mit merkwürdigen, undifferenzierten und diffusen angeblichen Ängsten, für die wir Deutsche im Ausland unter dem Begriff „German Angst“ gelegentlich belächelt wurden. Seit langem versuchen rechtspopulistische Gruppierungen und Neonazis mit hohlen Sprüchen Menschen mit solchen Ängsten an sich zu ziehen. Es handelt es sich immer wieder um Unbelehrbare aus dem geistigen Mittelalter, die offenbar die Entwicklung der Aufklärung und des Humanismus in der Schule verpasst hatten – vor allem aber den Auftrag des Grundgesetzes, das Menschenwürde und Religionsfreiheit garantiert.

Obwohl vom Veranstalter geleugnet, befanden sich unter diesen Demonstranten bekannte Neonazis. Dieser Entwicklung stellte sich an diesem Montag erneut ein breites Bündnis „Wir stellen uns quer – Kein Rassismus bei uns in Köln“ entgegen, dem sich der DGB, Parteien, christliche jüdische und muslimische Religionsgemeinschaften, die AG Arsch Huh, Gewerkschaften, die VVN-BdA das E-LDE-Haus und viele andere angeschlossen haben. Viel Kölner Gebäude wie am Kölner Dom hatten als Zeichen gegen Islam- und Ausländerfeindlichkeit ihre Beleuchtung abgeschaltet. Ein Lob gilt Jörg Detjen von der Linksfraktion im Kölner Stadtrat, der diese beeindruckende Aktion klug und umsichtig organisiert und zum Erfolg geführt hatte.

Die Rede des stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins im Nazi-Dokumentationszentrum El-De-Haus, Hajo Leib, findet sich im Anhang. Er äußerte: „Pegida ist eine Minderheit – wir sind die Mehrheit. Wir repräsentieren die deutsche Gesellschaft, die schon längst weltoffen und fremdenfreundlich ist. Wenn wir das nicht demonstrieren, neigen die Politiker dazu, sich opportunistisch zu verhalten und ‚Pegida‘ nach dem Mund zu reden. Wir nehmen ‚Pegida‘ ernst, aber nicht das, was sie sagen!“ Und DGB-Chef Andreas Kossiski aus Köln ergänzt: „Die Aktion von ‚Köln stellt sich quer‘ und anderen Bündnissen war ein deutliches und starkes Signal gegen rechtsgerichtete und ausländerfeindliche Parolen in unserer Stadt. Fantastisch, dass so viele Kölnerinnen und Kölner ein klares Zeichen gesetzt haben“.

Den Rechten indessen brechen offenbar langsam die Gefolgsleute weg, denn 250 waren nicht wirklich viele – wenn denn doch noch zu viele. Wenn der Pro-NRW-Parteivorsitzende Markus Beisicht zum Jahreswechsel äußert: „Wir müssen uns in einigen Bereichen neu erfinden“ und auch das Aussteiger-Programm für Neonazis in NRW Früchte trägt, bei dem offenbar 75 Prozent der Teilnehmer zur höheren Einsichten kommt, könnte dies vielleicht ein Zeichen für dem langsamen politischen Tod rechter Gesinnung sein. In Köln wird man wohl nicht mehr auftreten- dank großem bürgerlichen Engagement. Im „Tal der Ahnungslosen“ in Sachsen und an so manch anderen Orten gibt es diese Einsichten möglicherweise noch nicht. (Hans-Dieter Hey)

Rede von Hajo Leib, stellv. Vorsitzender des Fördervereins El-De-Haus, Köln

Am 5. Januar 2015 stellten sich mindestens 8.000 Bürgerinnen und Bürger gegen 250 sogenannte "Kögida"-Anhänger, die gegen eine vermeintliche Islamisierung des Abendlandes demonstrieren wollten. Es handelt sich dabeim um Menschen mit merkwürdigen, undifferenzierten und diffusen angeblichen Ängsten, für die wir Deutsche im Ausland unter dem Begriff "German Angst" gelegentlich belächelt wurden. Seit langem versuchen rechtspopulistische Gruppierungen und Neonazis mit hohlen Sprüchen Menschen mit solchen Ängsten an sich zu ziehen. Es handelt es sich immer wieder um Unbelehrbare aus dem geistigen Mittelalter, die offenbar die Entwicklung der Aufklärung und des Humanismus in der Schule verpasst hatten - vor allem aber den Auftrag des Grundgesetzes, das Menschenwürde und Religionsfreiheit garantiert.

Obwohl vom Veranstalter geleugnet, befanden sich unter diesen Demonstranten bekannte Neonazis. Dieser Entwicklung stellte sich an diesem Montag erneut ein breites Bündnis "Wir stellen uns quer - Kein Rassismus bei uns in Köln" entgegen, dem sich der DGB, Parteien, christliche jüdische und muslimische Religionsgemeinschaften, die AG Arsch Huh, Gewerkschaften, die VVN-BdA das E-LDE-Haus und viele andere angeschlossen haben. Viel Kölner Gebäude wie am Kölner Dom hatten als Zeichen gegen Islam- und Ausländerfeindlichkeit ihre Beleuchtung abgeschaltet. Ein Lob gilt Jörg Detjen von der Linksfraktion im Kölner Stadtrat, der diese beeindruckende Aktion klug und umsichtig organisiert und zum Erfolg geführt hatte.

Die Rede des stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins im Nazi-Dokumentationszentrum El-De-Haus, Hajo Leib, findet sich im Anhang. Er äußerte: "Pegida ist eine Minderheit – wir sind die Mehrheit. Wir repräsentieren die deutsche Gesellschaft, die schon längst weltoffen und fremdenfreundlich ist. Wenn wir das nicht demonstrieren, neigen die Politiker dazu, sich opportunistisch zu verhalten und 'Pegida' nach dem Mund zu reden. Wir nehmen 'Pegida' ernst, aber nicht das, was sie sagen!" Und DGB-Chef Andreas Kossiski aus Köln ergänzt: „Die Aktion von ‚Köln stellt sich quer‘ und anderen Bündnissen war ein deutliches und starkes Signal gegen rechtsgerichtete und ausländerfeindliche Parolen in unserer Stadt. Fantastisch, dass so viele Kölnerinnen und Kölner ein klares Zeichen gesetzt haben“.

Den Rechten indessen brechen offenbar langsam die Gefolgsleute weg, denn 250 waren nicht wirklich viele - wenn denn doch noch zu viele. Wenn der Pro-NRW-Parteivorsitzende Markus Beisicht zum Jahreswechsel äußert: „Wir müssen uns in einigen Bereichen neu erfinden“ und auch das Aussteiger-Programm für Neonazis in NRW Früchte trägt, bei dem offenbar 75 Prozent der Teilnehmer zur höheren Einsichten kommt, könnte dies vielleicht ein Zeichen für dem langsamen politischen Tod rechter Gesinnung sein. In Köln wird man wohl nicht mehr auftreten- dank großem bürgerlichen Engagement. Im "Tal der Ahnungslosen" in Sachsen und an so manch anderen Orten gibt es diese Einsichten möglicherweise noch nicht. (Hans-Dieter Hey)



Rede von Hajo Leib, stellv. Vorsitzender des Fördervereins El-De-Haus, Köln

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