Bonn: People’s Climate Summit zum COP 23

Degrowth oder Postwachstum – was ist das? Dies war eines von vielen klimarelevanten Themen, die der People’s Climate Summit im Umfeld der 23. Weltklimakonferenz in Bonn vom 03.-07.11.2017 unter regem Interesse in 68 Vorträgen, Filmdokumentationen und Workshops vermitteln wollte. Für zwei Tage quartierte man sich dazu nahe der Bonner Rheinaue im Gustav-Stresemann-Institut und im Wissenschaftszentrum  ein. Zu Fazit und Meinungsaustausch boten die Veranstalter außerdem im rechtsrheinischen Stadtteil Beuel ein Zirkuszelt auf.

Die Ursachen der Erderwärmung wurden so in ebenso großer Vielfalt aufgezeigt, wie sinnvolle und nur scheinbare Lösungsversuche zur Umkehr auf ihre Wirksamkeit beleuchtet. Ist z. B. das Elektroauto die Rettung für die Umwelt? Wohl nicht, wie ein Workshop u. a. mit Referenten von Attac erarbeitete: wie soll der dafür mehr benötigte Strom produziert werden? Wo sollen die Tonnen an Lithium für die Akkus herkommen? Und Staus sowie Feinstaub durch Reifenabrieb würde es immer noch geben. Dann wird auch der im wahrsten Sinne des Wortes noch schwelende Dieselbetrug und die Trickserei bei den Verbrauchsangaben schon als Chance angesehen, ein breiteres Umdenken durchzusetzen – hin zu mehr öffentlichen Verkehrsmitteln.

Ach ja, und was ist nun Degrowth? Auch die Referentin Nina Treu vom Konzeptwerk Neue Ökonomie hatte Mühe, das in wenigen Worten zu definieren. Der kabarettististische Zahlenkünstler Volker Pispers hat das Problem schon vor Jahren auf den Punkt gebracht: das auf „ewiges“ Wachstum fixierte Wirtschaftssystem wird früher oder später an die Grenzen der irdischen Ressourcen stoßen und muss dann kollabieren. Es wird deshalb Zeit, sich auf ein Wirtschaftssystem ohne Wachstum, und damit ohne zunehmende Ausbeutung, umzustellen.
Eine Einführung in die Materie bietet hier das Arbeitsmaterial der Referentin Nina Treu:
https://knoe-owncloud.aboutsource.net/index.php/s/F5V0JjDRjbW7CAt
Passwort: Degrowth_6.11.  (mit Punkt!)

Rund um den Klimagipfel bemühen sich zahlreiche Institutionen und Initiativen ebenfalls um Aufmerksamkeit. Die persönlichen Eindrücke einer Aktivistin findet sich im Anhang zum letzten Bild (siehe Bildinfo oder nochmals ins Bild einklicken).
Udo Slawiczek

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