Oury Jalloh Gedenken 07.01.2018 in Dessau

An der Gedenkdemonstration für Oury Jalloh, für den in Deutschland lebenden schutzsuchenden Mann aus Sierra Leone nahmen 5000 Teilnehmer teil. Der Demonstrationszug führte uns vom Hauptbahnhof zur Staatsanwaltschaft, dem Landgericht, die Stele für Alberto Adriano, dem Abschiebeknast, der Friedensglocke bis zum Polizeirevier in Dessau. Familienangehörige und Freunde von Oury Jalloh sprachen und erinnerten sich an ihren Bruder und Freund.

Was war geschehen am 07.01.2005 in der Polizeiwache in Zelle Nr. 5?

Wir fordern endlich die vollständige Aufklärung seiner Todesumstände. Oury Jalloh verbrannte 2005 in der Zelle, obwohl er durchsucht und mit Armen und Beinen gefesselt war und auf einer feuerfesten Matratze lag, im Polizeigewahrsam der Dessauer Polizei. Die Justiz ging jahrelang davon aus, dass sich Oury Jalloh mit einem Feuerzeug selbst entzündete. Der Oberstaatsanwalt Folker Bittmann änderte im April 2017 seine Theorie aufgrund von Gutachten, wonach Dritte Oury Jalloh mit Brandbeschleuniger übergossen hätten. Der Fall wurde daraufhin an die zuständige Staatsanwaltschaft zur Überprüfung zurückverwiesen. Die These, dass Brandbeschleuniger verwendet wurde, stützt den Verdacht, dass hier ein Mord begangen wurde! Die nun erneut damit befasste Staatsanwaltschaft verkündet jedoch die Einstellung des Verfahrens. Derzeit läuft das Beschwerdeverfahren gegen die Einstellung.

 

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