Münster: „Es gibt keine Alternative zum Antifaschismus!“


Variablen setzten Beginn

Am Ende skandierten fast 2000 Kundgebungsteilnehmer*innen „Prügel-Martin raus aus dem Stadtrat!“ auf der Abschlusskundgebung der Demonstration gegen den Kreisparteitag der AfD am 11. Januar 2020 in Münster. Kurzfristig aufgerufen zum Protest hatte das Bündnis „Keinen Meter den Nazis Münster“, ein antifaschistischer Zusammenschluss von Gewerkschaften, zivilgesellschaftlichen Gruppen, antifaschistischen Initiativen und politischen Parteien. Die Proteste fanden unter dem Motto „Kein Platz für Rassismus, Nationalismus und soziale Ausgrenzung“ statt.

Begonnen hatte die Demonstration mit einer großen Kundgebung auf dem Prinzipalmarkt vor dem Rathaus, in dem der Kreisparteitag der AfD stattfand. Dort redeten viele Münsteraner Initiativen: So begann der Vorsitzende des Integrationsrates, Dr. Ömer Lütfü Yavuz den Reigen der ausführlichen Kritik an der AfD. Ebenso redeten Carsten Peters als Sprecher des Keinen Meter-Bündnisses, die Jusos, die Initiative „Ende Gelände“ und viele andere. Es wurde der Rassismus, die Sozialdemagogie, die Gewaltaffinität und auch die Klimawandelleugnung der AfD kritisiert. Die AfD sei eben Teil einer faschistischen Bewegung und deshalb zu bekämpfen. Deshalb schloss die Vertreterin der Jusos Münster ihren Redebeitrag auch mit dem Slogan: „Es gibt keine Alternative zum Antifaschismus!“

Nach den Protesten vor dem Rathaus formierte sich eine auf mittlerweile über 2000 Teilnehmende angewachsene Demonstration, die über die Innenstadt und den Kreisverkehr in das Südviertel zog. Dort protestiert die „Initiative Südviertel – keine Nachbarschaft mit der AfD“, ein Zusammenschluss von Bewohnerinnen und Bewohnern des Viertels, seit mehr als einem Jahr mit kreativen Aktionen und monatlichen Mahnwachen gegen das Büro der extrem rechten Partei in der Leostraße 16. Mit lautstarken Parolen, Musik und weiteren Redebeiträgen machten die Demonstrierenden die Forderung nach einer Schließung des AfD-Büros deutlich.

„Egal wo die AfD versucht, in Münster Fuß zu fassen, gibt es couragierte Menschen, die sich ihr entgegen stellen“, so Liza Schulze-Boysen, Pressesprecherin des Keinen Meter Bündnisses, „das waren heute zwei deutliche Zeichen: Wir lassen weder die Menschen im Südviertel mit der AfD alleine, noch rücken wir von unserer Forderung nach einer Kündigung des Mietvertrages für die Leostraße 16 ab: Das Büro der AfD muss dicht gemacht werden!“

In einem abschließenden Pressestatement konstatierte Carsten Peters, Pressesprecher des Keinen Meter Bündnisses: „Die AfD propagiert Rassismus, Nationalismus und soziale Ausgrenzung – die Folge davon sind Hetze, Bedrohungen und Gewalt. Dem stellen wir uns entgegen. Mit uns wird es in Münster keine Normalisierung einer extrem rechten Partei wie der AfD geben.“

Das Bündnis kündigte weitere Proteste gegen die AfD an: „Die AfD lädt am 7. Februar 2020 wieder zu ihrem Neujahrsempfang in das Rathaus und natürlich werden wir auch gegen diese Veranstaltung breiten Protest organisieren“, so Peters. „Vielfältig, solidarisch und entschlossen: Wir weichen der extremen Rechten keinen Meter!“ Auch für den kommenden Kommunalwahlkampf, für den sich die AfD auf dem Kreisparteitag aufstellen wollte, kündigt das Bündnis Aktionen an. „In Münster ist kein Platz für Rassismus, Nationalismus und soziale Ausgrenzung: Egal ob im Rathaus, auf einem Podium oder an einem Wahlkampfstand – wir werden da sein und das deutlich machen“, so Schulze-Boysen abschließend, „die AfD kann sich schon einmal auf entschlossene Proteste einstellen.“

Jan Große Nobis

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