Münster: Protest gegen AfD auf dem Katholikentag: „Lest in der Bibel! Das ist ein Widerstandsbuch gegen die AfD!“


Variablen setzten Beginn

Das ist die Botschaft, die Lothar König (Junge Gemeinde in Jena) den Demonstrantinnen und Demonstranten mit auf den Weg gab. Die Demonstration am 12. Mai 2018 richtete sich gegen die Einladung eines AfD-Vertreters auf eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie hältst Du es mit christlichen Werten?“ auf dem parallel stattfindenden 101. Katholikentag in Münster.

Hintergrund: Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte erstmals einen AfD-Vertreter eingeladen, nachdem es bisher hieß, die AfD sei auf Katholikentagen nicht willkommen. Bisher schloss ZdK-Präsident Sternberg „angesichts der vielfach menschenverachtenden Thesen des AfD-Führungspersonals […] eine sachliche inhaltliche Auseinandersetzung“ mit dieser aus. Das war dieses Jahr anders. Trotz der Radikalisierung der Partei wurde dieses Jahr einfach nur darauf verwiesen, nun sitze sie ja im Bundestag.

Gut 1.000 Demonstrantinnen und Demonstranten zogen also lautstark auf der Demo des Bündnis “Keinen Meter den Nazis” unter dem Motto „Suche Frieden, nicht die AfD“ von der Paul-Wulf-Statue am Servatii-Platz zur Halle Münsterland, wo die Podiumsdiskussion stattfinden sollte und auch stattfand.

Gerade an der Statue zu Ehren von Paul Wulf – Paul selbst war NS-Euthanasie-Opfer – erinnerte der Sprecher des Bündnisses, Carsten Peters, dann auch daran, dass die AfD eine “Partei des Hasses, des Rassismus und der sozialen Ausgrenzung” sei. Die AfD müsse nicht mehr demaskiert werden, „ihre Wesensmerkmale“ seinen längst bekannt. Er bekräftigte: „Keine Bühne der AfD!“ Nicht auf dem Katholikentag, aber auch nirgends!

Hintergrund: Paul Wulf, selber Antifaschist, Kommunist und Anarchist (seine Selbstbezeichnung), hätte es gefreut, wenn er dies noch erleben hätte können. Leider starb das Euthanasie-Opfer 1999. So konnte er es nicht mehr erleben (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Wulf; https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Wulf; http://www.between-war-and-peace-muenster.de/paul.htm).

 

Auf der Abschlusskundgebung organisierte die Initiative „Münster – Stadt der Zuflucht“ eine Art Flashmob integriert in die Demo:

Hintergrund: Die Initiative setzt sich – wie sie selber schreibt – „für eine zusätzliche Aufnahme von 370 geflüchteten Menschen [in Münster] ein, die derzeit an den südlichen Rändern Europas, insbesondere in Griechenland, Italien und Serbien in Ungewissheit und Elend leben. Die Zahl 370 ist eine symbolische Zahl, die für die Jahre seit dem Abschluss des Westfälischen Friedens steht.“ (https://ms-stadt-der-zuflucht.de/)

Sie setzten dabei das aktuelle Verhältnis von Geflüchtete zu eingetragenen Bürgern der Stadt Münster ins Verhältnis: 1.100 Demonstrant*innen gegenüber 11 Geflüchteten. Die einen blaue Zettel, die anderen orangene. Sie bewiesen damit, die Angst vor „den Flüchtlingen“ ist unbegründet, gleichzeitig sind sie dennoch Teil unserer Gesellschaft. Schließlich waren unter diesen Bedingungen diese paar orangenen Zettel nicht zu erkennen!

Zum Ende dankte Pfarrer Lothar König der Antifa: „Danke an die Antifa – das muss auch mal gesagt werden!“

Insgesamt zieht das Bündnis ein positives Fazit. Sie schreiben: „Wir und viele andere haben heute und bereits im Vorfeld klar gemacht, dass eine Partei wie die AfD, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, sexuellen Orientierung, ihres Geschlechts oder ihres sozialen Status diskriminiert, auf keine Bühne gehört“, so Peters abschließend, „wir hoffen, dass die Katholikentagsleitung ihre Lehren aus den vergangenen Wochen zieht, ihre Entscheidung überdenkt und zukünftig den eigenen Worten auch Taten folgen lässt.“

Später trug eine Gruppe den Protest auch in die Halle Münsterland: Als der AfD-Referent auf dem Podium der Katholikentags-Diskussion angekündigt wurde, entrollten mehrere Leute ein Transparent: „Suche Frieden – Nicht die AfD! Für eine antifaschistische Kirche!“ (https://www.facebook.com/allesmuenster/videos/975800012583492/).

Sie wurden natürlich im Anschluss mit Polizei-Eskorte herausexpediert. Soweit ging der Dialog dann  wohl doch nicht!

Jan Große Nobis

Siehe auch:

Kein Frieden mit der AfD!
Über 1000 Menschen protestieren lautstark gegen Teilnahme der AfD am Katholikentag!
https://keinenmeter.noblogs.org/post/2018/05/12/kein-frieden-mit-der-afd-ueber-1000-menschen-protestieren-lautstark-gegen-teilnahme-der-afd-am-katholikentag/

Antifaschistische Linke Münster: Unser Redebeitrag bei der Demo am 12. Mai 2018
http://antifalinkemuenster.blogsport.de/2018/05/12/unser-redebeitrag-bei-der-demo-am-12-mai-2018/

Presse:

“Suche Frieden, nicht die AfD”
Demo gegen die Einladung eines AfD-Politikers zum Katholikentag
https://www.allesmuenster.de/suche-frieden-nicht-die-afd/

Großer Protest in Münster
Demo gegen AfD-Gast beim Katholikentag
http://www.wn.de/Muenster/Katholikentag/3293307-Grosser-Protest-in-Muenster-Demo-gegen-AfD-Gast-beim-Katholikentag

Protest gegen AfD-Politiker bei Podiumsdiskussion
https://www1.wdr.de/dossiers/religion/christentum/katholikentag-muenster/katholikentag-muenster-afd-podium-100.html

Katholikentag in Münster
Proteste gegen Auftritt von AfD-Politiker
https://www.welt.de/politik/deutschland/article176302813/Katholikentag-in-Muenster-Proteste-gegen-Auftritt-von-AfD-Politiker.html

Buhrufe und Pfiffe
Katholikentagspodium mit AfD
http://www.wn.de/Muenster/Katholikentag/Foren-und-Debatten/3294422-Buhrufe-und-Pfiffe-Katholikentagspodium-mit-AfD

Hintergrund:

Kein Podium der Menschenverachtung in Münster – Keine Diskussion mit der AfD auf dem Katholikentag in Münster
Stellungnahme und Pressemitteilung der VVN-BdA Münster vom 23. Februar 2018
https://muenster.vvn-bda.de/2018/02/23/kein-podium-der-menschenverachtung-in-muenster-keine-diskussion-mit-der-afd-auf-dem-katholikentag-in-muenster/

Müssen wir wirklich der AfD zuhören? – Nein!
Erklärung des Instituts für Theologie und Politik
http://www.itpol.de/?p=2929

AfD ausladen! Münsteraner Erklärung für eine mutige Kirche
http://www.feinschwarz.net/afd-ausladen-muensteraner-erklaerung-fuer-eine-mutige-kirche/

BDKJ fordert Katholikentag ohne AfD
http://www.bdkj.de/aktuelles/artikel/bdkj-fordert-katholikentag-ohne-afd/

Das ist die Botschaft, die Lothar König (Junge Gemeinde in Jena) den Demonstrantinnen und Demonstranten mit auf den Weg gab. Die Demonstration am 12. Mai 2018 richtete sich gegen die Einladung eines AfD-Vertreters auf eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie hältst Du es mit christlichen Werten?“ auf dem parallel stattfindenden 101. Katholikentag in Münster.

Hintergrund: Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte erstmals einen AfD-Vertreter eingeladen, nachdem es bisher hieß, die AfD sei auf Katholikentagen nicht willkommen. Bisher schloss ZdK-Präsident Sternberg „angesichts der vielfach menschenverachtenden Thesen des AfD-Führungspersonals […] eine sachliche inhaltliche Auseinandersetzung“ mit dieser aus. Das war dieses Jahr anders. Trotz der Radikalisierung der Partei wurde dieses Jahr einfach nur darauf verwiesen, nun sitze sie ja im Bundestag.

Gut 1.000 Demonstrantinnen und Demonstranten zogen also lautstark auf der Demo des Bündnis “Keinen Meter den Nazis” unter dem Motto „Suche Frieden, nicht die AfD“ von der Paul-Wulf-Statue am Servatii-Platz zur Halle Münsterland, wo die Podiumsdiskussion stattfinden sollte und auch stattfand.

Gerade an der Statue zu Ehren von Paul Wulf – Paul selbst war NS-Euthanasie-Opfer – erinnerte der Sprecher des Bündnisses, Carsten Peters, dann auch daran, dass die AfD eine “Partei des Hasses, des Rassismus und der sozialen Ausgrenzung” sei. Die AfD müsse nicht mehr demaskiert werden, „ihre Wesensmerkmale“ seinen längst bekannt. Er bekräftigte: „Keine Bühne der AfD!“ Nicht auf dem Katholikentag, aber auch nirgends!

Hintergrund: Paul Wulf, selber Antifaschist, Kommunist und Anarchist (seine Selbstbezeichnung), hätte es gefreut, wenn er dies noch erleben hätte können. Leider starb das Euthanasie-Opfer 1999. So konnte er es nicht mehr erleben (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Wulf; https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Wulf; http://www.between-war-and-peace-muenster.de/paul.htm).

 

Auf der Abschlusskundgebung organisierte die Initiative „Münster – Stadt der Zuflucht“ eine Art Flashmob integriert in die Demo:

Hintergrund: Die Initiative setzt sich – wie sie selber schreibt – „für eine zusätzliche Aufnahme von 370 geflüchteten Menschen [in Münster] ein, die derzeit an den südlichen Rändern Europas, insbesondere in Griechenland, Italien und Serbien in Ungewissheit und Elend leben. Die Zahl 370 ist eine symbolische Zahl, die für die Jahre seit dem Abschluss des Westfälischen Friedens steht.“ (https://ms-stadt-der-zuflucht.de/)

Sie setzten dabei das aktuelle Verhältnis von Geflüchtete zu eingetragenen Bürgern der Stadt Münster ins Verhältnis: 1.100 Demonstrant*innen gegenüber 11 Geflüchteten. Die einen blaue Zettel, die anderen orangene. Sie bewiesen damit, die Angst vor „den Flüchtlingen“ ist unbegründet, gleichzeitig sind sie dennoch Teil unserer Gesellschaft. Schließlich waren unter diesen Bedingungen diese paar orangenen Zettel nicht zu erkennen!

Zum Ende dankte Pfarrer Lothar König der Antifa: „Danke an die Antifa – das muss auch mal gesagt werden!“

Insgesamt zieht das Bündnis ein positives Fazit. Sie schreiben: „Wir und viele andere haben heute und bereits im Vorfeld klar gemacht, dass eine Partei wie die AfD, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, sexuellen Orientierung, ihres Geschlechts oder ihres sozialen Status diskriminiert, auf keine Bühne gehört“, so Peters abschließend, „wir hoffen, dass die Katholikentagsleitung ihre Lehren aus den vergangenen Wochen zieht, ihre Entscheidung überdenkt und zukünftig den eigenen Worten auch Taten folgen lässt.“

Später trug eine Gruppe den Protest auch in die Halle Münsterland: Als der AfD-Referent auf dem Podium der Katholikentags-Diskussion angekündigt wurde, entrollten mehrere Leute ein Transparent: „Suche Frieden – Nicht die AfD! Für eine antifaschistische Kirche!“ (https://www.facebook.com/allesmuenster/videos/975800012583492/).

Sie wurden natürlich im Anschluss mit Polizei-Eskorte herausexpediert. Soweit ging der Dialog dann  wohl doch nicht!

Siehe auch:

Kein Frieden mit der AfD!
Über 1000 Menschen protestieren lautstark gegen Teilnahme der AfD am Katholikentag!
https://keinenmeter.noblogs.org/post/2018/05/12/kein-frieden-mit-der-afd-ueber-1000-menschen-protestieren-lautstark-gegen-teilnahme-der-afd-am-katholikentag/

Antifaschistische Linke Münster: Unser Redebeitrag bei der Demo am 12. Mai 2018
http://antifalinkemuenster.blogsport.de/2018/05/12/unser-redebeitrag-bei-der-demo-am-12-mai-2018/

Presse:

“Suche Frieden, nicht die AfD”
Demo gegen die Einladung eines AfD-Politikers zum Katholikentag
https://www.allesmuenster.de/suche-frieden-nicht-die-afd/

Großer Protest in Münster
Demo gegen AfD-Gast beim Katholikentag
http://www.wn.de/Muenster/Katholikentag/3293307-Grosser-Protest-in-Muenster-Demo-gegen-AfD-Gast-beim-Katholikentag

Protest gegen AfD-Politiker bei Podiumsdiskussion
https://www1.wdr.de/dossiers/religion/christentum/katholikentag-muenster/katholikentag-muenster-afd-podium-100.html

Katholikentag in Münster
Proteste gegen Auftritt von AfD-Politiker
https://www.welt.de/politik/deutschland/article176302813/Katholikentag-in-Muenster-Proteste-gegen-Auftritt-von-AfD-Politiker.html

Buhrufe und Pfiffe
Katholikentagspodium mit AfD
http://www.wn.de/Muenster/Katholikentag/Foren-und-Debatten/3294422-Buhrufe-und-Pfiffe-Katholikentagspodium-mit-AfD

Hintergrund:

Kein Podium der Menschenverachtung in Münster – Keine Diskussion mit der AfD auf dem Katholikentag in Münster
Stellungnahme und Pressemitteilung der VVN-BdA Münster vom 23. Februar 2018
https://muenster.vvn-bda.de/2018/02/23/kein-podium-der-menschenverachtung-in-muenster-keine-diskussion-mit-der-afd-auf-dem-katholikentag-in-muenster/

Müssen wir wirklich der AfD zuhören? – Nein!
Erklärung des Instituts für Theologie und Politik
http://www.itpol.de/?p=2929

AfD ausladen! Münsteraner Erklärung für eine mutige Kirche
http://www.feinschwarz.net/afd-ausladen-muensteraner-erklaerung-fuer-eine-mutige-kirche/

BDKJ fordert Katholikentag ohne AfD
http://www.bdkj.de/aktuelles/artikel/bdkj-fordert-katholikentag-ohne-afd/

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