Armut im Rheinland: Jetzt reden wir!


Variablen setzten Beginn

Samstag, den 20. Mai fand in der Lutherkirche in der Kölner Südstadt wieder eine Armutskonferenz statt. „Armut im Rheinland – Jetzt reden wir“ war das Motto dieser Konferenz. Noch im letzten Jahr, als die Bundestagsfraktion „DIE LINKE.“ zur Armutskonferenz eingeladen hatte und die Crème de la Crème aus Politik, Gewerkschaften und Wohlfahrtverbänden über Armut referierten, kamen etwa 400 Zuhörer.

Die Linke Erwerbslosenorganisation, L.E.O, hatte nun zu dieser Nachfolgeveranstaltung auch einige der damaligen Referenten geladen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, den Betroffenen zuzuhören. Doch außer der Vertreterin der Caritas, Michaela Hofman, welche neben dem Moderator Manfred Müller die Rolle der Co-Moderation hatte, und Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE., kam von den damaligen Protagonisten aufgrund terminlicher Überschneidungen keiner. Mit einer Zuhörerzahl von unter 40 hatte diese Konferenz noch nicht einmal ein Zehntel der Zuhörerschaft aus dem letzten Jahr erreicht. Ob dies nun am Spiel des 1. FC Köln gegen Mainz 05, dem schönen Wetter oder aber dem gesellschaftlichen Desinteresse gegenüber der Armut und ihrer Betroffenen lag kann man freilich so einfach nicht beantworten. Jedenfalls hat es an der Werbung nicht gelegen, denn diese wurde über die „Sozialen Medien“ fleißig geteilt.

Wohl kaum ein von Armut direkt oder indirekt Betroffener setzt sich gerne in der Öffentlichkeit auf das Podium, um über sein Makel und Schicksal zu berichten. So etwas erfordert Mut und nötigt einem Respekt ab. Dabei hatten die Berichte es in sich. In einem Einspieler kam zu Anfang Melissa Linda Rennings, Gründerin des Vereins „Heimatlos in Köln“ zu Wort und erzählte über das Schicksal und die Probleme der Obdachlosen. Vor allem aber auch über die Respektlosigkeit der Politik gegenüber diesem Personenkreis. In einem weiteren Einspieler kam die 29-jährige Svenja Benrquia in dem Video „Armen eine Stimme geben“ zu Wort.

Auf dem Podium saßen Enno E. Dressler, Kunsthistoriker und Buchautor, und Reinhold Zalbertus, TV-Produzent und „Hartz IV“-Aufstocker. Reinhold Zalbertus berichtete über die Armutsgeneratoren in den Jobcentern und Enno E. Dressler las aus seinem Buch „Die Unfreiheit des Arbeitslosen“.

Dass die Forderungen Betroffener nicht aus der Luft gegriffen sind zeigt sich daran, dass es in den Jobcentern kaum respektvollen Umgang gibt. Noch immer sind Schikane, Entmündigung und herablassendes Verhalten den „Kunden“ gegenüber an der Tagesordnung. Gesetzlich nicht vorgeschriebene Anforderungen, wie z.B. die Kontovollmacht bei der Grundsicherung im Alter oder bei der Erwerbsminderung, müssen abgeschafft werden. Auf Freiwilligkeit müssen „Förder- und Arbeitsangebote“ gegründet werden und sinnvoll sein. Dabei sollen sie sich an den Qualifikationen und den Fähigkeiten der Erwerbslosen orientieren und grundsätzlich sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse begründen. Sie müssen tariflich bezahlt werden.

Rund 45 Prozent der Kölnerinnen und Kölner haben einen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein und damit auf eine öffentlich geförderte und bezahlbare Wohnung. Die Stadt Köln muss hier endlich für den Bau dauerhaft bezahlbarer Wohnungen sorgen und sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Für Menschen ohne Wohnung muss ein Angebot bereitgestellt werden, dass es erlaubt den Bedürfnissen nach Privatsphäre, Schutz vor Übergriffen und der Mitnahme von Haustieren nachzukommen. Ein Hund ist für einen Obdachlosen der wichtigste Begleiter. Es kann nicht sein, dass ein Obdachloser seinen Hund abgeben muss, um in einer Unterkunft unterzukommen. Aber auch Gesundheit, Kultur und Bildung sind Grundbedürfnisse. Noch immer werden Menschen von diesen Grundbedürfnissen ausgeschlossen. Auch das muss sich so schnell wie möglich ändern. Weitere Fotografien hier! (Berthold Bronisz)

Rede von Reinhold Zalbertus

Rede von Enno E. Dreßler

Erklärung des Netzwerks für Soziale Menschenrechte

Systemvergleich „Hartz IV“ und die römische Sklavenfürsorge

 Armen eine Stimme geben, ein Videoprojekt des AK Öffentlichkeitsarbeit der LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW  

 

Samstag, den 20. Mai fand in der Lutherkirche in der Kölner Südstadt wieder eine Armutskonferenz statt. „Armut im Rheinland – Jetzt reden wir“ war das Motto dieser Konferenz. Noch im letzten Jahr, als die Bundestagsfraktion „DIE LINKE.“ zur Armutskonferenz eingeladen hatte und die Crème de la Crème aus Politik, Gewerkschaften und Wohlfahrtverbänden über Armut referierten, kamen etwa 400 Zuhörer.

Die Linke Erwerbslosenorganisation, L.E.O, hatte nun zu dieser Nachfolgeveranstaltung auch einige der damaligen Referenten geladen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, den Betroffenen zuzuhören. Doch außer der Vertreterin der Caritas, Michaela Hofman, welche neben dem Moderator Manfred Müller die Rolle der Co-Moderation hatte, und Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE., kam von den damaligen Protagonisten aufgrund terminlicher Überschneidungen keiner. Mit einer Zuhörerzahl von unter 40 hatte diese Konferenz noch nicht einmal ein Zehntel der Zuhörerschaft aus dem letzten Jahr erreicht. Ob dies nun am Spiel des 1. FC Köln gegen Mainz 05, dem schönen Wetter oder aber dem gesellschaftlichen Desinteresse gegenüber der Armut und ihrer Betroffenen lag kann man freilich so einfach nicht beantworten. Jedenfalls hat es an der Werbung nicht gelegen, denn diese wurde über die „Sozialen Medien“ fleißig geteilt.

Wohl kaum ein von Armut direkt oder indirekt Betroffener setzt sich gerne in der Öffentlichkeit auf das Podium, um über sein Makel und Schicksal zu berichten. So etwas erfordert Mut und nötigt einem Respekt ab. Dabei hatten die Berichte es in sich. In einem Einspieler kam zu Anfang Melissa Linda Rennings, Gründerin des Vereins „Heimatlos in Köln“ zu Wort und erzählte über das Schicksal und die Probleme der Obdachlosen. Vor allem aber auch über die Respektlosigkeit der Politik gegenüber diesem Personenkreis. In einem weiteren Einspieler kam die 29-jährige Svenja Benrquia in dem Video „Armen eine Stimme geben“ zu Wort.

Auf dem Podium saßen Enno E. Dressler, Kunsthistoriker und Buchautor, und Reinhold Zalbertus, TV-Produzent und „Hartz IV“-Aufstocker. Reinhold Zalbertus berichtete über die Armutsgeneratoren in den Jobcentern und Enno E. Dressler las aus seinem Buch „Die Unfreiheit des Arbeitslosen“.

Dass die Forderungen Betroffener nicht aus der Luft gegriffen sind zeigt sich daran, dass es in den Jobcentern kaum respektvollen Umgang gibt. Noch immer sind Schikane, Entmündigung und herablassendes Verhalten den „Kunden“ gegenüber an der Tagesordnung. Gesetzlich nicht vorgeschriebene Anforderungen, wie z.B. die Kontovollmacht bei der Grundsicherung im Alter oder bei der Erwerbsminderung, müssen abgeschafft werden. Auf Freiwilligkeit müssen „Förder- und Arbeitsangebote“ gegründet werden und sinnvoll sein. Dabei sollen sie sich an den Qualifikationen und den Fähigkeiten der Erwerbslosen orientieren und grundsätzlich sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse begründen. Sie müssen tariflich bezahlt werden.

Rund 45 Prozent der Kölnerinnen und Kölner haben einen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein und damit auf eine öffentlich geförderte und bezahlbare Wohnung. Die Stadt Köln muss hier endlich für den Bau dauerhaft bezahlbarer Wohnungen sorgen und sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Für Menschen ohne Wohnung muss ein Angebot bereitgestellt werden, dass es erlaubt den Bedürfnissen nach Privatsphäre, Schutz vor Übergriffen und der Mitnahme von Haustieren nachzukommen. Ein Hund ist für einen Obdachlosen der wichtigste Begleiter. Es kann nicht sein, dass ein Obdachloser seinen Hund abgeben muss, um in einer Unterkunft unterzukommen. Aber auch Gesundheit, Kultur und Bildung sind Grundbedürfnisse. Noch immer werden Menschen von diesen Grundbedürfnissen ausgeschlossen. Auch das muss sich so schnell wie möglich ändern. Weitere Fotografien hier! (Berthold Bronisz)

 

Rede von Reinhold Zalbertus

Rede von Enno E. Dreßler

Erklärung des Netzwerks für Soziale Menschenrechte

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