Kriegsendphasenverbrechen im Burgholz – Gedenken zur Klarheit und Wahrheit

Es war im kommunalpolitischen Raum eine jahrelange Auseinandersetzung um ein würdiges und dauerhaft sichtbares Gedenken an das Verbrechen der Gestapo unter Beihilfe der Kriminalpolizei Wuppertal in der Kriegsendphase im März 1945. – Nach Kriegsende 1945 wurde die Erschießung am Polizeischießstand im Burgholz-Wald von 30 Menschen, die als Zwangsarbeiter*innen aus der Sowjetunion nach Wuppertal verschleppt wurden, bekannt. Von dieser Opfergruppe ist nur der Name von Helena Matrosowa aus der Ukraine überliefert. Das genaue Datum dieses Verbrechens ist nach der zugänglichen Aktenlage nicht festzustellen. Es muß aber aufgrund der verfügbaren Aussagen in Verbindung mit Ereignissen im Zeitzusammenhang in der ersten Märzhälfte 1945 gewesen sein.

Die offizielle Einweihung dieses Gedenk-Steins fand im Frühjahr 2018 statt. Daran beteiligt waren Personen aus der  Kommunalpolitik und die Presse. Nicht eingeladen und deswegen nicht beteiligt waren diejenigen, die seit Beginn der 2000er Jahre für die Erinnerung an dieses Massaker wirkten und ein sichtbares Erinnerungszeichen forderten. – Der offiziellen Einweihung folgte dann ein Sektausschank am Gedenkstein – ein ziemlich unpassender Stil der Opferwürdigung.

Der Text auf der Tafel ist leider in einem entscheidenden Detail falsch. Die 30 Opfer wurden ohne Gerichtsverfahren hingerichtet. Es gab kein irgendwie geartetes Schnellgericht im Polizeipräsidium. Darauf weist zur Klarstellung der während der aktuellen Gedenkveranstaltung angebrachte QR-code hin.

siehe auch: https://archiv.r-mediabase.eu/politik-und-gesellschaft-burgholz-massaker/  + https://archiv.r-mediabase.eu/politik-und-gesellschaft-gedenkstein-im-burgholz/  + https://archiv.r-mediabase.eu/kriegsendphasenverbrechen-im-burgholz/ 

Text und Fotos: jochen vogler