Variablen setzten Beginn
Köln – Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich am Freitagabend auf dem Bahnhofsvorplatz ein, um gemeinsam für die Freilassung von Figen Yüksekdağ und anderen, politischen Gefangenen in der Türkei zu demonstrieren. Neben Adil Demirci, der ebenfalls in türkischer Haft gewesen ist, und dem Abgeordneten der HDP, Ziya Pir, kamen aus der Kölner Linksfraktion im Rat der Stadt Köln Hamide Akbayir und der Fraktionsvorsitzende Jörg Detjen der das Grußwort gehalten hat.
„Als ich vor zwei Jahren in Istanbul war und den Prozess von Sharo Garip besucht habe, der dann wenige Wochen später frei kam, gab es in Istanbul bereits eine Kundgebung für die Freilassung von Figen Yüksekdağ. Landesweit hatte die HDP Kundgebungen veranstaltet. Damals habe ich in unserer Partnerstadt Istanbul gesprochen und heute in der anderen Partnerstadt Köln. Solidarität ist eben international! Wir werden, -ob in Istanbul oder Köln-, solange protestieren, bis Figen Yüksekdağ freigelassen wird!“, so Jörg Detjen in seiner Grußbotschaft.
Die Mahnwache auf dem Bahnhofsvorplatz forderte aber nicht nur die Freilassung Figen Yüksekdağs, sondern aller politischen Gefangenen in der Türkei. So auch die der beiden Kölnerinnen Hozan Cane und Dilan Örs. Und dass es in der Türkei alles andere als demokratisch zugeht, schilderte ein Redner sehr plastisch. So werden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ihren Ämtern entfernt, inhaftiert und durch regierungsnahe Verwalter ersetzt. Man stelle sich das einmal hier in Köln vor. Die Oberbürgermeisterin oder der Oberbürgermeister wird aus dem Amt entfernt und durch einen regierungsnahen Verwalter einer faschistischen Regierung ersetzt …
„59 deutsche Staatsbürger befinden sich derzeit in türkischen Gefängnissen. Gegen 74 deutsche Staatsbürger gibt es eine Ausreisesperre. Nur unser Engagement, unser Eintreten gegen Krieg und Faschismus stärkt die Demokratie.“ Das sagte Jörg Detjen weiter in seiner Grußbotschaft. Recht hat er. (BB)