Köln: Fotoausstellung ‚Doing the Document‘ im Museum Ludwig – ist das Kunst oder für die Zeitung?

196 Fotografien des 20.Jahrhunderts von 19 verschiedenen Fotografen, darunter bekannte Namen wie Walker Evans, August Sander und (der andere) Boris Becker, zeigt das Museum Ludwig seit 30.08.2018 in der Ausstellung ‚Doing the Document‘. Mit dem Titel sollen die Betrachter an die in der Fotografie immerwährende Gratwanderung zwischen dokumentarischer und künstlerischer Aussage herangeführt werden: Mit welchen Bildkompositionen und sonstigen Methodiken legen die Fotografen den Schwerpunkt zu der einen oder anderen Seite?

Zustande kam die Ausstellung dank einer Schenkung der Familie des Kölner Rechtsanwalts Dr. Kurt Bartenbach, die ihre Sammlung nach eigener Aussage so erstmals in dieser Vollständigkeit zu sehen bekam. Darin findet sich zeitgeschichtliches wie Walker Evans‘ Szenen aus dem Havanna von 1933, die dem heutigen Kubatouristen gar nicht so fremd vorkommen dürften, sowie die vor- und nachkriegslichen Kölner Stadtansichten von Hugo und Karl Hugo Schmölz (=Vater und Sohn). Was der Vater in den 1930er Jahren noch im intakten Zustand festgehalten hatte, zeigt der Sohn dann im zerbombten Zustand von 1946.

Thematisch Artverwandtes findet sich z. B. in der Gegenüberstellung von  Walker Evans‘ Serie über New Yorker U-Bahn-Fahrgäste von 1940 und Boris Beckers Aufnahmen von der Berliner S-Bahn aus den 1980er Jahren, als diese unter DDR-Verwaltung ziemlich abgewirtschaftet wirkte.

Zu sehen ist die Ausstellung bis 06.01.2019, Öffnungszeiten: Di-So. 10.00 – 18.00 Uhr, 1. Do. im Monat bis 22.00 Uhr. Eintritt: 12,00 €, ermäßigt 8,00 €, Gruppen ab 20 8,70 € p. P. Ein Katalog mit 160 Seiten ist für 25,00 € zu haben.

Udo Slawiczek

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