Variablen setzten Beginn
Wie würde es Ihnen gefallen, wenn 300 Meter von Ihrer Wohnung entfernt täglich etwa 10-20mal ein Hubschrauber startet oder landet und über Ihr Dach dröhnt?
Trotz Kostenexplosion, Bauschäden und fortwährendem Bürgerprotest wollen sich einige Verantwortliche in Politik und Verwaltung der Stadt Köln offenbar noch immer nicht von der fixen Idee abbringen lassen, auf dem sog. Kalkberg, einer ehemaligen Hochdeponie der 1993 untergegangenen Chemischen Fabrik Kalk (CFK), eine Rettungshubschrauberstation einzurichten. So gab es am Samstag, 18.05.2019, auf einer benachbarten Freifläche an diesem Hügel eine weitere Protestveranstaltung der Bürgerinitiative Kalkberg.
Schon seit fast 15 Jahren schwelt dieser Konflikt, siehe dazu auch unsere vorausgegangenen Beiträge:
Köln: Bürgerinitiative Kalkberg vor dem Rathaus
Am Samstag kamen lt. Zählung der Veranstalter 508 Protestler zusammen, um mit Nachdruck die endgültige Einstellung des ausgeuferten Bauprojektes zu fordern. Mit bis zu 10 Meter langen Transparenten und einem Wackelpudding von der Größe eines Waschbottichs zog der Demonstrationszug durch die Straßen um den Hügel bis vor das Zufahrtstor und skandierten minutenlang: „Lasst uns rein, das ist unser Berg!“
Nach formaler Auflösung der Veranstaltung überwand die Menge den Bauzaun, erklomm die Kuppe und präsentierte sich für das Umland weithin sichtbar vor der Baustelle, ohne dass es zu Gegenwehr des Sicherheitspersonals oder einem Eingreifen der Polizei kam. Nach kurzer Zeit ließen sich die Besetzer dann von der Demonstrationsleitung überzeugen, das Areal freiwillig wieder zu räumen.
Udo Slawiczek
9 Gedanken zu „Köln: erneuter Protest am Kalkberg“
Kommentare sind geschlossen.