Köln: 50 Jahre ‚Ruhender Verkehr‘


Variablen setzten Beginn

Seltsam, diese erhöhte Sitzbank da mitten auf der Verkehrsinsel. Oder ist das ein Bunker? Aber wo ist der Eingang?

So manch jemand wird beim Warten auf die Verabredung vor dem Kino am Hohenzollernring schon gerätselt haben, was es mit dem Betonklotz in der Straßenmitte auf sich hat. Wenn der denn überhaupt wahrgenommen wird – denn kein Hinweisschild weist darauf hin, dass es sich hier um ein Kunstwerk handelt: die Plastik „Ruhender Verkehr“ von Wolf Vostell (1932-1998). Unter der schon sichtlich gealterten Betonhülle verbirgt sich ein Auto, der Opel Kapitän des Künstlers. Mehr weiter unten!

Seltsam, diese erhöhte Sitzbank da mitten auf der Verkehrsinsel. Oder ist das ein Bunker? Aber wo ist der Eingang?

So manch jemand wird beim Warten auf die Verabredung vor dem Kino am Hohenzollernring schon gerätselt haben, was es mit dem Betonklotz in der Straßenmitte auf sich hat. Wenn der denn überhaupt wahrgenommen wird - denn kein Hinweisschild weist darauf hin, dass es sich hier um ein Kunstwerk handelt: die Plastik „Ruhender Verkehr“ von Wolf Vostell (1932-1998). Unter der schon sichtlich gealterten Betonhülle verbirgt sich ein Auto, der Opel Kapitän des Künstlers.

Im Oktober 1969 betonierte Vostell den damals 5 Jahre alten Wagen auf dem Parkstreifen der Domstraße ein – bei laufendem Autoradio. Lange durfte das Werk aber nicht dort stehen bleiben. Denn eine solch provokante Parkplatzvernichtung war den städtischen Ordnungskräften (und sicher einer großen Schar von Autobesitzern) schon damals schwer erträglich.

Und so wechselte der Klotz mit der Zeit mehrmals den Standort – und unfreiwillig seine Funktion: vor der ehemaligen Kunsthalle am Neumarkt als Plakatklebefläche missbraucht, zwischendurch für Museumsausstellungen nach Paris und Berlin (auf Transitstrecke durch die DDR!) verfrachtet, dann auf einem städtischen Bauhof zwischengelagert, sollte er 1988 wieder einen Parkplatz vor dem Kölnischen Kunstverein in der Cäcilienstraße besetzen. Aber die Stadt Köln wollte damit lieber die damals, nach einmal komplikationsfreiem U-Bahn-Bau, frisch umgestalteten Ringe verschönern.

Und so steht der „Ruhende Verkehr“ nun an zwar belebter und zentraler Stelle, wird dort auch gern einmal von feiernden Fußballfans besetzt oder in die Straßenfeste einbezogen, aber ohne die von Vostell gewünschte Funktion. Denn der wollte die Plastik auf einen 'richtigen' Parkplatz stellen und damit vor Augen führen, wieviel öffentliche Fläche von Autos beansprucht wird. Ein Thema, das aktueller ist denn je, und nicht erst seit Köln nach Zulassungszahlen zur deutschen „SUV-Hauptstadt“ geworden ist.

Deshalb gibt es immer wieder Diskussionen, doch noch einen anderen Standort zu finden. So auch am 26.01.2019 zum 50-jährigen Jubiläum der Entstehung mit einer Videoinstallation im Museum Ludwig und u. a. einem Sektempfang mit Lesung am Hohenzollernring. Auch dort mussten sich die Teilnehmer ihren Platz mit wild geparkten Autos teilen.

Initiatoren der Veranstaltung waren Boris Sievers und Uschi Huber vom „Stadtlabor“, einem von der Stadt Köln geförderten Projekt für Kunst im öffentlichen Raum (http://stadtlabor-koeln.de/?p=87).

(Udo Slawiczek)

Im Oktober 1969 betonierte Vostell den damals 5 Jahre alten Wagen auf dem Parkstreifen der Domstraße ein – bei laufendem Autoradio. Lange durfte das Werk aber nicht dort stehen bleiben. Denn eine solch provokante Parkplatzvernichtung war den städtischen Ordnungskräften (und sicher einer großen Schar von Autobesitzern) schon damals schwer erträglich.

Und so wechselte der Klotz mit der Zeit mehrmals den Standort – und unfreiwillig seine Funktion: vor der ehemaligen Kunsthalle am Neumarkt als Plakatklebefläche missbraucht, zwischendurch für Museumsausstellungen nach Paris und Berlin (auf Transitstrecke durch die DDR!) verfrachtet, dann auf einem städtischen Bauhof zwischengelagert, sollte er 1988 wieder einen Parkplatz vor dem Kölnischen Kunstverein in der Cäcilienstraße besetzen. Aber die Stadt Köln wollte damit lieber die damals, nach einmal komplikationsfreiem U-Bahn-Bau, frisch umgestalteten Ringe verschönern.

Und so steht der „Ruhende Verkehr“ nun an zwar belebter und zentraler Stelle, wird dort auch gern einmal von feiernden Fußballfans besetzt oder in die Straßenfeste einbezogen, aber ohne die von Vostell gewünschte Funktion. Denn der wollte die Plastik auf einen ‚richtigen‘ Parkplatz stellen und damit vor Augen führen, wieviel öffentliche Fläche von Autos beansprucht wird. Ein Thema, das aktueller ist denn je, und nicht erst seit Köln nach Zulassungszahlen zur deutschen „SUV-Hauptstadt“ geworden ist.

Deshalb gibt es immer wieder Diskussionen, doch noch einen anderen Standort zu finden. So auch am 26.01.2019 zum 50-jährigen Jubiläum der Entstehung mit einer Videoinstallation im Museum Ludwig und u. a. einem Sektempfang mit Lesung am Hohenzollernring. Auch dort mussten sich die Teilnehmer ihren Platz mit wild geparkten Autos teilen.

Initiatoren der Veranstaltung waren Boris Sievers und Uschi Huber vom „Stadtlabor“, einem von der Stadt Köln geförderten Projekt für Kunst im öffentlichen Raum (http://stadtlabor-koeln.de/?p=87).

(Udo Slawiczek)

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