Katjuscha – Leuchtend prangten ringsum Apfelblüten

Diplom-Journalistin und Fotojournalistin Gabriele Senft aus Berlin ist ein wirklicher Coup gelungen! Nach fünf Jahren nun – zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die UDSSR – liegt ein Fotoband vor, der den Weg der Roten Armee zu Beginn des Jahres 1945 von der Oder bis zum Zentrum Berlins nachzeichnet um damit den Überlebenskampf der UDSSR und den Kampf gegen den Faschismus bis hin zur Befreiung Europas nachzuspüren. Gleichzeitig ist er eine Mahnung zur Wachsamkeit gegen neue Faschisten, Rechtsruck und Tatsachenleugner in unserem Land- in Ost und West. Im Text weiter hier!

Feier am Tag des Sieges im sowjetischen Ehrenmal in Berlin Tiergarten am 9. Mai 2010

Bei der Feier am „Elbeday“ am 25. April 2015 in Torgau

Beobachtung am Tag des Sieges im sowjetischen Ehrenmal Berlin Treptow, 9. Mai 2019

Sowjetische Kriegsgräberstätte Lebus, ein „Zubettungsfriedhof“, der bei Bergungen von Toten der Roten Armee bis in die Gegenwart für Beerdigungen genutzt wird, es ecistieren dort ca. 5000 Gräber, 2015

© Gabriele Senft: Fotografin und Jüdin Eva Kemlein 1999– Die Berlinerin überlebte die Zeit des Faschismus in der Stadt. Ihre Arbeit als Fotojournalistin. Mit ihrer geretteten Fotokamera konnte sie nach dem Krieg weiter einmalige Zeitdokumente für die ADN der DDR schaffen

Kurt Goldstein, Jude, Kommunist, Spanienkämpfer und Überlebender der Konzentrationslager von Ausschwitz und Buchenwald und des Todesmarsches nach Buchenwald. In der DDR war er lange Jahre Rundfunkintendant.

Verabschiedungsfeierlichkeit für die Streitkräfte der Roten Armee in der DDR am 31. August 1994 im sowjetischen Ehrenmal Berlin Treptow

ergung von Kriegsgerät bei Ausgrabungen auf dem Gelände der von Hitler 1945 zur Festung erklärten Altstadt Küstrin. Die Stadt wurde dem Erdboden gleich gemacht, nachdem ein Kapitulationsangebot abgelehnt wurde.

sowjetischer Ehrenfriedhof in Spremberg, Foto Mai 2020, Die Trauernde Mutter wurde vom sorbischen Bildhauer Jürgen von Woysky geschaffen

Titel des Bildbandes „Leuchtend prangten ringsum Apfelblüten“ mit einem Foto von Gabriele Senft, das 2015 auf dem Gelände der 1945 zur Festung erklärten Altstadt Küstrin bei Ausgrabungen entstand

Der Buchtitel „Leuchtend prangten ringsum Apfelblüten – der lang ersehnte Frühling“ weist auf das aus dem Jahre 1938 stammende russische Liebeslied Katjuscha, Katharinchen. Es handelt von der Sehnsucht einer Frau, die darunter leidet, dass sich ihr Geliebter im Krieg befindet. Es ist ein Klassiker bis heute. Katjuscha hieß auch der Raketenwerfer („Stalinorgel“), der den Faschisten Angst und Schrecken beibrachte. „Das Auftauchen unserer Truppen 70 Kilometer vor Berlin war für den Gegner eine niederschmetternde Überraschung“ (General G.K Shukov).

Das fotografische Erinnerungsprojekt enthält Orte, Plätze, Straßen, Denkmäler und Ehrengrabstellen der Ereignisse, nahe gebracht und ins heutige Leben geführt durch Menschen als Veteranen, Widerstandskämpfer, Verfolgte, Täter, Mahner oder Teilnehmer an Gedenktagen. Bemerkenswert sind auch die Fotografien alter und neuer Freundschaften zwischen deutschen und Menschen der Völker der ehemaligen UdSSR.

Die sensible Zusammenstellung der Fotografien weist auf die Soziabilität der Fotografin und die mit aufwendiger Recherche zusammengestellten Texte werden so zu einem Zeitdokument erster Güteklasse. Es ist ein Band von höchstem gestalterischem Können, zu dem sicher die engagierte Recherche des Verlegers Wiljo Heinen aus Berlin beigetragen hat.

Es darf auf keinen Fall vergessen werden (und vielleicht ist es die wichtigste Aussage), dass der Band von Gabriele Senft auch ein Widerspruch gegen die Verteufelung Russlands und der dort lebenden Menschen ist und dass er dringend an einen Friedensschluss appelliert. (20.06.2021, Hans-Dieter Hey, Fotos: Gabriele Senft)

Wichtig: Die Fotografien von Gabriele Senft sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit Genehmigung des Verlags Wiljo Heinen genutzt und veröffentlicht werden!

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Gabriele Senft: Leuchtend prangten ringsum Apfelblüten/Der lang ersehnte Frühling.
Verlag Wiljo Heinen – Arbeiterlogik, Berlin
2020, 195 Seiten mit zahlreichen,
meist farbigen Abbildungen,
ISBN 978-3-95514-913-0,
28,50 Euro