Jean-Ziegler-Auftritt in Köln: lit.COLOGNE verhindert Berichterstattung


Variablen setzten Beginn

Gerade R-mediabase war der Auftritt von Jean Ziegler am Donnerstag in Köln besonders wichtig, weil bedeutend ist, was er mitzuteilen hat. Uns hatte gefreut, dass der C. Bertelsmann-Verlag unsere Idee einer Videodokumentation unterstützte und auch die lit.COLOGNE am 13. März zugesagt hatte. Doro Zauner von der lit.COLOGNE: „Lieber Herr Hey, Danke für Ihre Mail. Unsere Kollegen der Technik sowie der jeweilige Veranstaltungsbetreuer wird Ihnen vor Ort Möglichkeiten der Positionierung zeigen.“

Umso überraschender, als am 18. März die Absage kam. „Lit.COLOGNE ist der Veranstalter und trägt die komplette Verantwortung für die Geschehnisse vor Ort. Für alle Mitwirkenden und das Publikum gleichermaßen. Das hat Priorität. Jegliche Art von Berichterstattung ist dem immer, bei aller Liebe zur PR, die mein Beruf ist, nachgestellt“ – hieß es in einer Mail. In einem Telefonat am gleichen Tag war noch die Rede von „Sicherheitsproblemen“, von „versperrter Sicht durch die Kameras“.

Wie bitte? Sicherheitsprobleme? Versperrte Sicht? PR wichtiger als die Freiheit der Berichterstattung? Dass es damit Probleme gäbe, hatten wir bereits vorab ausgeschlossen. Schließlich wird auch sonst von der lit.COLOGNE durch Ton und Bild berichtet. Wenn es dennoch Bedenken gegeben hätte, hätte PR-Frau Zauner wenigstens einen Fototermin und eine Audio-Abnahme vorschlagen können. Stattdessen wurde das „Aufnahmeverbot“ per Mail umgehend an Verlag, Aufnahmetechnik und lit.COLOGNE-Teamleiterin Rieke B. verschickt. Professionalität sieht tatsächlich anders aus.

Und so kommt es, dass sich die lit.COLOGNE GmbH den Vorwurf gefallen lassen muss, wie viele privatisierte und profitorientierten Kulturbetriebe die Berichterstattung willkürlich einschänken zu können. Schade für den Kölner Kulturbetrieb! Jean Ziegler würde das nicht gefallen.

Weil uns Jean Ziegler wichtig ist, stellen wir sein Buch trotzdem vor, nebst einem Foto aus unserer Reportage von 2017.

Jean Ziegler: Der Kapitalismus als „kannibalische Weltordnung“ ist unreformierbar

Was bleibt einem übrig, wenn so viele Erwachsene sich nicht für die Zukunft ihrer Kinder interessieren und diesen Planeten an die Wand fahren helfen? Sich wenigstens darum bemühen, dass die Enkelkinder die wesentlichen Zusammenhänge erfahren.

Das sieht Jean Ziegler, ehemaliger Diplomat, UN-Sonderberichterstatter der Menschenrechtskommission, des Menschenrechtsrates und Beirat der Bürger- und Menschenrechtsorganisation Business Crime Control gegenwärtig als Hauptaufgabe an. Mit 85 Jahren ist er immer noch ein aktiver linker Menschenrechtsaktivist.

Mit seinem neuen Buch „Was ist so schlimm am Kapitalismus?“ beantwortet er Fragen „seiner“ Enkelin Zohra und sähe diesen Kapitalismus am liebsten radikal zerstört, da er nicht erformierbar sei. Auf die Frage warum, heißt es auf Seite 36: „Weil das Privateigentum, weil sein absoluter Schutz, selbst auf die Gefahr hin, dem Gemeinwohl zu schaden, der Kernpunkt des Problems ist, der Ursprung des monströsen Kapitalismus.“

Auf diesem Planeten, der „vor Reichtum überquillt, überleben zwei Milliarden Menschen in fürchterlichem Elend, sterben täglich Zehntausende Kinder an Mangel- und Unterernährung. Kapitalistische Profitgier zerstört die Umwelt, vergiftet die Böden, Flüsse und Meere, beschädigt das Klima und bedroht die Natur“, heißt es im Klappentext.

Dass das Buch zur rechten Zeit kommt, ist sicher gewollt. Der Zeit, in der Kinder und Jugendliche sich Sorgen über ihre Zukunft machen und weltweit auf die Straße gehen. Das Buch ist natürlich auch zur Beherzigung der Eltern. (Hans-Dieter Hey)

Jean Ziegler:
Was ist so schlimm am Kapitalismus?
Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (18. März 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570103706
ISBN-13: 978-3570103708
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