Wenzelnberg 2014


Variablen setzten Beginn

Gedenkveranstaltung

Am 13. April 1945, we­ni­ge Ta­ge vor der Be­frei­ung der Städ­te Rem­scheid, Wup­per­tal, Lan­gen­berg, und So­lin­gen durch ame­ri­ka­ni­sche Trup­pen, wer­den von der Ge­sta­po 71 po­li­ti­sche Ge­fan­ge­ne des NS-Re­gimes aus Rem­schei­der und Wup­per­ta­ler Ge­fäng­nis­sen ge­holt und auf Last­wa­gen in die Wen­zeln­berg­schlucht bei So­lin­gen-Land­wehr ge­bracht. Dort wer­den sie bru­tal den Sand­berg hin­auf­ge­trie­ben und im­mer zu zweit an den Hän­den ge­fes­selt. Da­nach müs­sen sie vor ei­ner Gru­be nie­der­kni­en und wer­den durch Ge­nick­schuss er­mor­det.

Die Exe­ku­ti­on dau­ert et­wa ei­ne Stun­de. An­woh­ner be­rich­ten von ent­setz­li­chen Schrei­en, un­ter­bro­chen von Pis­to­len­schüs­sen.

Die am Ver­bre­chen Be­tei­lig­ten schau­feln die Gru­be zu, ein Kom­man­do wird be­auf­tragt, letz­te Spu­ren zu ver­wi­schen.

Vier Ta­ge spä­ter, am 17. April 1945, fah­ren drei von den Ame­ri­ka­nern mit Po­li­zei­auf­ga­ben be­trau­te An­ti­fa­schis­ten in die Schlucht. Das noch fri­sche Grab ist so­fort er­kenn­bar. In ei­ner Tie­fe von ca. ei­nen Me­ter stö­ßt man auf die ers­ten To­ten. Es sind – nach den bei ih­nen ge­fun­de­nen Aus­weis­pa­pie­ren die An­ti­fa­schis­ten und Wi­der­stands­kämp­fer Erich Loh­mer und Hu­go Bre­en­köt­ter.

An der an­schlie­ßen­den Trau­er­fei­er in So­lin­gen-Oh­ligs müs­sen auf Be­fehl der Ame­ri­ka­ner 3000 Men­schen teil­neh­men.

Nach der Be­frei­ung vom Fa­schis­mus 1945 be­gin­nen Un­ter­su­chun­gen und Ver­neh­mun­gen – Das Fa­zit lau­tet: Das Ver­bre­chen ist, wie vie­le wei­te­re Ver­bre­chen, bis zum heu­ti­gen Tag un­ge­sühnt ge­blie­ben.

Be­dingt durch den nach 1945 rasch ein­set­zen­den »Kal­ten Krieg« dau­er­te es lan­ge, bis nach zä­hen Be­mü­hun­gen am Ort des Ver­bre­chens ei­ne wür­di­ge Grab- und Ge­denk­stät­te er­rich­tet wer­den konn­te.

An ihr fin­det all­jähr­lich an ei­nem Sonn­tag im April ei­ne Mahn- und Ge­denk­ver­an­stal­tung statt, die seit ei­ni­ger Zeit ge­mein­sam von der Ver­ei­ni­gung der Ver­folg­ten des Na­zi­re­gimes / Bund der An­ti­fa­schis­tin­nen und An­ti­fa­schis­ten (VVN/BdA), und den Städ­ten Lan­gen­feld, Rem­scheid, So­lin­gen und Wup­per­tal ver­an­stal­tet wird. Die Städ­te wech­seln sich jähr­lich mit der Aus­rich­tung ab.

In die­sem Jahr wurde sie von der Stadt Wup­per­tal aus­ge­rich­tet.

Bür­ger­meis­te­rin Ursula Schulz sprach im Na­men der Stadt Wup­per­tal. Weitere Beiträge kamen von Frau Kulturministerin Sylvia Löhrmann und Jochen Vog­ler für die VVN/BdA. Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Gym­na­si­um Se­dan­stra­ße haben die Er­eig­nis­se vom April 1945 re­kon­stru­ie­rt und das Blas­or­ches­ter der Ber­gi­schen Mu­sik­schu­le gestaltete die Ge­denk­ver­an­stal­tung mu­si­ka­lisch.

 

Quelle: DKP Rheinland-Westfalen

http://www.wuppertaler-widerstand.de/Wenzelnberg1.pdf

http://www.kulturvereinigung.de/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=84&Itemid=54

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