Frühling im Hambacher Wald

Überall sprießt und blüht es. Schneeglöckchen, Veilchen, Anemonen und zahlreiche andere Blumen und Kräuter bedecken den Boden, Bäume treiben aus, Samen gehen auf. Der Frühling hat auch im Hambacher Wald Einzug gehalten. Aber während die Vegetation im Wald der Jahreszeit entspricht, blühen auf dem Wall, der die Grenze zum Tagebau bildet, bereits Margeriten bzw. sind zum Teil schon verblüht. Dabei ist die Blütezeit für Margeriten erst im Mai.

Die Frage ist, inwieweit der Tagebau auf diese Veränderungen Einfluss hat. Wie auch auf die Bodenbeschaffenheit im Wald: Wo noch vor ein paar Tagen Bäche durchs Unterholz sprudelten, ist der Boden jetzt trocken. Nur an wenigen Stellen findet sich jetzt noch Wasser. Der Unterschied ist auf den Fotos erkennbar, die im Abstand von 10 Tagen an den gleichen Stellen entstanden sind.

Betroffen macht der Anblick der zahllosen umgestürzten Bäume, insbesondere am Waldrand. Mehr als die Stürme der letzten Wochen dürften hierfür bergbaubedingte Einflüsse Ursache sein. Auch an anderer Stelle hat der Wald Schaden genommen. Unzählige Nadelbäume sind abgestorben und umgefallen, geschwächt durch die trockenen Sommer. Willkommenes Baumaterial für die Waldbewohner.

Dass der Wald weiterhin geschützt werden muss, zeigt der Blick vom Wall Richtung Grube. Der Tagebau ist dem Wald extrem nah gekommen. Das Tagebauvorfeld besteht nur noch aus einem schmalen, festgefahrenen Sandstreifen, dahinter fällt die Böschung ab. Das Ungetüm von Bagger auf dem Grund der ersten Sohle scheint zum Greifen nah, für Technikfreaks sicherlich ein imposanter Anblick. Doch die meisten sind bei diesem Anblick entsetzt, wollen, dass der Irrsinn endlich gestoppt wird.

Text und Fotos: Martin und Zielinske

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