Hetze gegen Russland – nicht in unserem Namen

Am 22. Juni 1941 überfiel das faschistische Deutschland unter dem Namen „Unternehmen Barbarossa“ die Sowjetunion. Dadurch wurde auch der mit Stalin geschlossene Nichtangriffspakt gebrochen. Das Ende des Krieges fand in der „Schlacht“ um Berlin am 2. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. und 9. Mai 1945 statt. Daran erinnerte eine Mahnwache in Berlin am gleichen Tag diesen Jahres. Mord und Verwüstung in Europa forderten bis zu 80 Millionen Opfer, 27 Millionen Menschen allein in der damaligen Sowjetunion. Es gab kaum eine Familie, die nicht Opfer zu beklagen hatte. Irritierend werden heute noch vielerorts die Täter als „Gefallene“ für das Vaterland auf Friedhöfen geehrt.

„Doch wer bedroht wen“ – fragt man sich auf der Mahwache angesichts von über 1.800 weltweiter Militärbasen der US-Amerikaner und der NATO. „Unter Missachtung aller Zusagen ist die NATO – und mit ihr die Bundeswehr – mit schwerem Kriegsgerät und regelmäßigen Manövern bis an die russische Westgrenze vorgedrungen. Ein NATO-Großmanöver in unmittelbarer Nähe Russlands ist für den Herbst geplant. Obwohl Russland letztes Jahr seine Rüstungsausgaben um 20 Prozent auf 66 Mrd. Dollar gesenkt hat und noch weiter senken will, plant die NATO ihre jetzigen Ausgaben von 900 Mrd. Dollar noch weiter zu erhöhen. Mit unbewiesenen Behauptungen, Vorverurteilungen und sich anschließenden Sanktionen hebelt die „westliche Wertegemeinschaft“ Völkerrecht und rechtsstaatliche Grundsätze aus und verschärft die Spannungen.

Krieg in Europa – auch auf deutschem Boden – ist wieder denkbar geworden. Unser Land trägt eine besondere historische Verantwortung für den Frieden mit Russland und in Europa. Deswegen verlangen wir von der Bundesregierung, der dringenden Entspannungspolitik mit Russland von westlicher Seite den Weg zu bereiten und der „Vergiftung des Denkens“ (Günter Verheugen) Diskussionsprozesse entgegen zu setzen, die mit Vernunft und Sachlichkeit geführt werden“, heißt es im Aufruf zur Mahnwache. (Hans-Dieter Hey, Fotos: Rudi Denner)

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