Variablen setzten Beginn
Am 8. Mai 2015 jährt sich das Ende des 2. Weltkriegs, in dem Deutschland Europa in Schutt und Asche legte – zum zweiten Mal in jenem Jahrhundert. Nach 70 Jahren sind die Folgen nicht verschwunden, manche Wunden noch nicht geheilt. R-mediabase wird in diesem Zusammenhang mehrere Galerien präsentieren.
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Am 8. Mai 2015 jährt sich das Ende des 2. Weltkriegs, in dem Deutschland Europa in Schutt und Asche legte - zum zweiten Mal in jenem Jahrhundert. Nach 70 Jahren sind die Folgen nicht verschwunden, manche Wunden noch nicht geheilt. R-mediabase wird in diesem Zusammenhang mehrere Galerien präsentieren.
Am 17. April 2015 wird zunächst Rudi Denner in der Dorfkirche in Dietzhausen/Thüringen eine Ausstellung zum Ende des 2. Weltkriegs mit zahlreichen Informationen zur Dorfgeschichte eröffnen. Einige der ehemaligen Dorfbewohner waren im Krieg in der Ukraine. Rudi Denner machte bereits mit seiner Ausstellung zum I. Weltkrieg in Dietzhausen von sich reden. Anwesend werden die Journalistin Ina Leukefeldt, der OB von Suhl Dr. Jens Triebel sowie der ehemalige Ministerpräsident der DDR, Dr. Hans Modrow sein.
Einen Artikel zur Ausstellung von Rudi Denner finden Sie hier in Disput 4/2015!
Der Kaiser und sein „Brotfrieden“
Aus Anlass der gegenwärtigen Ukraine-Krise muss an folgendes erinnert werden. Seit 1914 versuchte Deutschland, Zugriff auf die Ressourcen der Ukraine zu nehmen. Dazu hielt man es für notwendig, dass "Rußland von der deutschen Grenze nach Möglichkeit abgedrängt und seine Herrschaft über die nichtrussischen Vasallenvölker gebrochen werden." (Reichskanzler von Bethmann-Hollweg am 9.9.2014). Es ging um die Baltischen Staaten und um die Ukraine. So stellte sich für den deutschen Kaiser die Frage nach dem Griff auf die Ukraine, denn sie war für Russland als große Ressource sowohl an Erzen, Getreide und Vieh versorgungstechnisch wichtig als auch geopolitisch. Schon vor der Jahrhundertwende bezog Deutschland dreiviertel seines Bedarfs an Manganerzen von dort. Nach dem Abschluss des sogenannten "Brotfriedens" mit Kiew im Jahr 1918 stellten 500 Tausend deutsche Soldaten in der Ukraine und der Krim sicher, dass genügend Rohstoffe und Agrarprodukte an das Deutsche Reich geliefert wurden. Wie bekannt ist, hat Deutschland den Krieg verloren. Die Folge der Barbarei waren 10 Millionen Tote und 20 Millionen Verletzte.
Hitlers „Germanenzug“ nach Osten
Daraus gelernt hatten die Deutschen offenbar nicht. Nur 25 später brachten sie Adolf Hitler an die Macht, der ihnen noch 1935 Friedenwillen vorgaukelte. Doch wer sich informierte, hätte bereits aus Hilters "Mein Kampf" wissen können: "Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Süden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Land im Osten." Am 23. Mai 1939 machte Hitler der Welt klar, dass es "um die Erweiterung des Lebensraumes im Osten und Sicherstellung der Ernährung sowie die Lösung des Baltikum-Problems" ging. Alles, was er unternehme, sei "gegen Rußland gerichtet; wenn der Westen zu dumm und zu blind ist, um dies zu begreifen, werde ich gezwungen sein, mich mit den Russen zu verständigen, den Westen zu schlagen, und dann nach seiner Niederlage mich mit meinen versammelten Kräften gegen die Sowjetunion zu wenden. lch brauche die Ukraine, damit man uns nicht wieder wie im letzten Krieg aushungern kann." Auch hier dürfte das Ergebnis bekannt sein: die erneute und schwere Niederlage Deutschlands mit 50 Millionen Toten, in Gang gesetzt durch den größten Massenmörder aller Zeiten und seine Chergen.
EU-Erweiterung um ehemalige sowjetrussische Gebiete
Nach dem 2. Weltkrieg hatte Deutschland sich mit dem Westen in der EU als dem immer wieder beteuerten "größten Friedensprojekt aller Zeiten" zusammengeschlossen. Inzwischen nimmt Deutschland in Europa die führende Rolle ein und der Spiegel erinnerte in seiner Ausgabe 13/2015 daran, das bereits Joseph Goebbels über eine deutsche Führung in Europa für das 2000 nachgedacht hatte, "Das Jahr 2000" hieß seine Überschrift. Mit dem Üblichen "Wir sind die Guten" wurden erst die baltischen Staaten und Polen in die EU gelockt. Nun wird versucht, die Russische Föderation ökonomisch und militärisch in die Enge zu treiben. Ökonomisch durch Sanktionen und durch die Unterstützung der Abspaltung der innerlich ohnehin zerrissenen Ukraine von Russland seit Beginn der 1990er Jahre. Die Überrüstung der Nato um ein Zehnfaches der Russischen Föderation tut das Übrige.
Dabei war die "Kornkammer" Ukraine weiterhin versorgungtechnisch wichtig - militärisch war die Krim für den Schutz Russischen Föderation notwendig, wie übrigens auch umgekehrt. Am 23. März 2015 stimmte der Bundestag mit CDU/CSU, SPD und den Grünen – mit Ausnahme der Linken - für ein Assoziierungsabkommen mit der Ukraine, Georgien und der Republik Moldau – letztere ebenfalls ehemalige Sowjetrepubliken. Bundesrat und 28 Mitgliedstaaten der EU müssen dem noch zustimmen. Für die Ukraine war der Kalte Krieg längst zum heißen Bürgerkrieg geworden, den Europa, die Nato und die USA mit einer agressiven Politik mit entfacht hatten. Deutschland in alter Großmannssucht voran. Beim „Kurs der europäischen Orientierung“ „kämpft Deuschland in der Ukraine-Frage buchstäblich an vorderster Front – diplomatisch und militärisch“, "Deutschland Wi(e)der die Großmacht" klagt daher die Informationsstelle Militarisierung in ihrem Bericht 2015 an.
Inzwischen wir die Einschätzung des russischen Präsidenten bestätigt, "dass die Nato und die EU die Ukraine aus dem Einflussbereich des ehemaligen sowjetischen Imperiums herauslösen und ihre militärische Präsenz bis an Dnjepr und Don ausweiten werde, auf den historischen Kern des russischen Vielvölkerreiches..." Im Westen dagegen habe es nur kurzsichtige Politiker geggeben "die nach Sanktionen und Gegenwehr riefen, jedoch nicht bereit waren, Krieg um die Ukraine zu führen. Solch ein Spiel aber kann man nicht gewinnen", meinte Zeit-online am 15.03.2015. Was glauben die Deutschen denn wieder, wohin das führt? Das sollte diskutiert werden! (Hans-Dieter Hey)
Weitere Veröffentlichungen:
Am 17. April 2015 wird zunächst Rudi Denner in der Dorfkirche in Dietzhausen/Thüringen eine Ausstellung zum Ende des 2. Weltkriegs mit zahlreichen Informationen zur Dorfgeschichte eröffnen. Einige der ehemaligen Dorfbewohner waren im Krieg in der Ukraine. Rudi Denner machte bereits mit seiner Ausstellung zum I. Weltkrieg in Dietzhausen von sich reden. Anwesend werden die Journalistin Ina Leukefeldt, der OB von Suhl Dr. Jens Triebel sowie der ehemalige Ministerpräsident der DDR, Dr. Hans Modrow sein.
Einen Artikel zur Ausstellung von Rudi Denner finden Sie hier in Disput 4/2015!
Der Kaiser und sein „Brotfrieden“
Aus Anlass der gegenwärtigen Ukraine-Krise muss an folgendes erinnert werden. Seit 1914 versuchte Deutschland, Zugriff auf die Ressourcen der Ukraine zu nehmen. Dazu hielt man es für notwendig, dass „Rußland von der deutschen Grenze nach Möglichkeit abgedrängt und seine Herrschaft über die nichtrussischen Vasallenvölker gebrochen werden.“ (Reichskanzler von Bethmann-Hollweg am 9.9.2014). Es ging um die Baltischen Staaten und um die Ukraine. So stellte sich für den deutschen Kaiser die Frage nach dem Griff auf die Ukraine, denn sie war für Russland als große Ressource sowohl an Erzen, Getreide und Vieh versorgungstechnisch wichtig als auch geopolitisch. Schon vor der Jahrhundertwende bezog Deutschland dreiviertel seines Bedarfs an Manganerzen von dort. Nach dem Abschluss des sogenannten „Brotfriedens“ mit Kiew im Jahr 1918 stellten 500 Tausend deutsche Soldaten in der Ukraine und der Krim sicher, dass genügend Rohstoffe und Agrarprodukte an das Deutsche Reich geliefert wurden. Wie bekannt ist, hat Deutschland den Krieg verloren. Die Folge der Barbarei waren 10 Millionen Tote und 20 Millionen Verletzte.
Hitlers „Germanenzug“ nach Osten
Daraus gelernt hatten die Deutschen offenbar nicht. Nur 25 später brachten sie Adolf Hitler an die Macht, der ihnen noch 1935 Friedenwillen vorgaukelte. Doch wer sich informierte, hätte bereits aus Hilters „Mein Kampf“ wissen können: „Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Süden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Land im Osten.“ Am 23. Mai 1939 machte Hitler der Welt klar, dass es „um die Erweiterung des Lebensraumes im Osten und Sicherstellung der Ernährung sowie die Lösung des Baltikum-Problems“ ging. Alles, was er unternehme, sei „gegen Rußland gerichtet; wenn der Westen zu dumm und zu blind ist, um dies zu begreifen, werde ich gezwungen sein, mich mit den Russen zu verständigen, den Westen zu schlagen, und dann nach seiner Niederlage mich mit meinen versammelten Kräften gegen die Sowjetunion zu wenden. lch brauche die Ukraine, damit man uns nicht wieder wie im letzten Krieg aushungern kann.“ Auch hier dürfte das Ergebnis bekannt sein: die erneute und schwere Niederlage Deutschlands mit 50 Millionen Toten, in Gang gesetzt durch den größten Massenmörder aller Zeiten und seine Chergen.
EU-Erweiterung um ehemalige sowjetrussische Gebiete
Nach dem 2. Weltkrieg hatte Deutschland sich mit dem Westen in der EU als dem immer wieder beteuerten „größten Friedensprojekt aller Zeiten“ zusammengeschlossen. Inzwischen nimmt Deutschland in Europa die führende Rolle ein und der Spiegel erinnerte in seiner Ausgabe 13/2015 daran, das bereits Joseph Goebbels über eine deutsche Führung in Europa für das 2000 nachgedacht hatte, „Das Jahr 2000“ hieß seine Überschrift. Mit dem Üblichen „Wir sind die Guten“ wurden erst die baltischen Staaten und Polen in die EU gelockt. Nun wird versucht, die Russische Föderation ökonomisch und militärisch in die Enge zu treiben. Ökonomisch durch Sanktionen und durch die Unterstützung der Abspaltung der innerlich ohnehin zerrissenen Ukraine von Russland seit Beginn der 1990er Jahre. Die Überrüstung der Nato um ein Zehnfaches der Russischen Föderation tut das Übrige.
Dabei war die „Kornkammer“ Ukraine weiterhin versorgungtechnisch wichtig – militärisch war die Krim für den Schutz Russischen Föderation notwendig, wie übrigens auch umgekehrt. Am 23. März 2015 stimmte der Bundestag mit CDU/CSU, SPD und den Grünen – mit Ausnahme der Linken – für ein Assoziierungsabkommen mit der Ukraine, Georgien und der Republik Moldau – letztere ebenfalls ehemalige Sowjetrepubliken. Bundesrat und 28 Mitgliedstaaten der EU müssen dem noch zustimmen. Für die Ukraine war der Kalte Krieg längst zum heißen Bürgerkrieg geworden, den Europa, die Nato und die USA mit einer agressiven Politik mit entfacht hatten. Deutschland in alter Großmannssucht voran. Beim „Kurs der europäischen Orientierung“ „kämpft Deuschland in der Ukraine-Frage buchstäblich an vorderster Front – diplomatisch und militärisch“, „Deutschland Wi(e)der die Großmacht“ klagt daher die Informationsstelle Militarisierung in ihrem Bericht 2015 an.
Inzwischen wir die Einschätzung des russischen Präsidenten bestätigt, „dass die Nato und die EU die Ukraine aus dem Einflussbereich des ehemaligen sowjetischen Imperiums herauslösen und ihre militärische Präsenz bis an Dnjepr und Don ausweiten werde, auf den historischen Kern des russischen Vielvölkerreiches…“ Im Westen dagegen habe es nur kurzsichtige Politiker geggeben „die nach Sanktionen und Gegenwehr riefen, jedoch nicht bereit waren, Krieg um die Ukraine zu führen. Solch ein Spiel aber kann man nicht gewinnen“, meinte Zeit-online am 15.03.2015. Was glauben die Deutschen denn wieder, wohin das führt? Das sollte diskutiert werden! (Hans-Dieter Hey)
Weitere Veröffentlichungen: