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Von der Reise in die Ukraine nach Kiew und Dnipropetrowsk berichtete das Insitut Tkuma aus Dnipropetrowsk auf ihrer website mit dem folgenden Text:
Übersetzung aus dem Ukrainischen von der website von tkuma
Dienstag, 15.11.2016, 00:00
Tochter eines Nazi-Offiziers kam nach Dnipro
Am 13-14 November kam nach Dnipro im Rahmen einer Recherchen- und Gedenkreise eine Gruppe deutscher Historiker und gesellschaftlich engagierter Personen aus Wuppertal.
Die Gruppe war einige Tage in Kiew und besuchte unter anderem auch die Gedenkstätte in Babi Yar und kam dann in unsere Stadt. Ziel des Besuchs, so die Projektteilnehmer, ist deren Wunsch mehr über die Geschichte der Ukraine bzw. über die Zeiten der nazistischen Besatzung in der Ukraine zu erfahren, insbesondere über die Verbrechen der Einsatzgruppen. Zu den Reisezwecken gehören auch Gedenkstätten und Denkmäler an Massenvernichtungsorten. Ziel des Besuchs war es auch der Opfer der Nazipolitik zu gedenken.
Unter den Reiseteilnehmern war auch Lilo Bhatia – Tochter eines Nazi-Offiziers, Wilhelm Ober, der im Einsatzkommando C6 war und während der Besatzungszeit im Gebiet Dnipropetrowsk an den Erschießungen von Menschen in der Siedlung Igren (heute Wohngebiet Igren von Dnipro) teilgenommen hat. Laut den vorhandenen Archivdokumenten hat „die deutsche Besatzungsmacht unter Teilnahme einer Gruppe sowjetischer medizinischer Mitarbeiter
in der Zeit der deutschen Besatzung in der Siedlung Igren bei Dnipropetrowsk Massenvernichtungen von Patienten des Psychiatrischen Krankenhauses Igren veranstaltet. Dabei wurden 1300 Personen umgebracht“ (staatliches Archiv im Gebiet Dnipropetrowsk). Während der nazistischen Besatzungszeit wurde auf dem Gelände des psychiatrischen Krankenhauses Igren Konzentrationslager Nr. 956 eingerichtet, dies war ein Sammellager, von dem dann die Häftlinge ins KZ Dora (Deutschland) abtransportiert wurden. Einige Tausend Häftlinge dieses Konzentrationslagers – unter anderem auch zwei Rabbiner – wurden durch Nazis vernichtet.
An dem Ort, wo 1941-43 Massenmorde an Patienten des Krankenhauses und an Kriegsgefangenen begangen wurden, befinden sich heute zwei Denkmäler. Im Rahmen des Besuchs in Dnipro hat die Gruppe deutscher Historiker und gesellschaftlich engagierter Personen an einer Gedenkfeier in Igren teilgenommen, an der der Opfer der vernichtenden Nazipolitik gedacht wurde.
Nach der Besichtigung von erwähnten Denkmälern hat die Gruppe an einigen weiteren wichtigen Veranstaltungen teilgenommen: Treffen mit Veteranen und Holocaust-Überlebenden, Gespräch mit dem Hauptrabbiner von Dnipro Schmuel Kaminezki, Gespräch mit Historikern und Diskussion zu verschiedenen historischen Aspekten und zur Gedenkarbeit zum Zweiten Weltkrieg in der Ukraine und in Deutschland, zu den Problemen beim Zugang zu den Archivdokumenten etc.
Zum Schluss des Besuchs hat jeder Teilnehmer die vom Institut „Tkuma“ herausgegebenen Bücher bekommen. Dabei geht es um Bücher zur Nazi-Besatzung der Ukraine und zum Holocaust. Die Bildungsprogramme sowie wissenschaftliche und aufklärende Tätigkeiten des Instituts „Tkuma“ und des Holocaust-Museums haben auf die Gäste einen tiefen Eindruck gemacht. Die Gäste haben auch die Initiative ausgesprochen, die erhaltenen Informationen und das vorhandene Wissen an jüngere Generationen in Deutschland weiterzugeben.
Zum Programm der Reise gehörten auch Begegnungen mit Zeitzeug-inn-en in Kiew und Dnipropetrowsk.
In einem offenen Brief der Reisegruppe werden Ermittlungsverfahren gegen mutmaßlich noch 8 lebende Täter der Einsatzgruppen, die die Mordaktionen in der Ukraine durchführten, gefordert. (Fotos: Jochen Vogler)
Von der Reise in die Ukraine nach Kiew und Dnipropetrowsk berichtete das Insitut Tkuma aus Dnipropetrowsk auf ihrer website mit dem folgenden Text:
Übersetzung aus dem Ukrainischen von der website von tkuma
Dienstag, 15.11.2016, 00:00
Tochter eines Nazi-Offiziers kam nach Dnipro
Am 13-14 November kam nach Dnipro im Rahmen einer Recherchen- und Gedenkreise eine Gruppe deutscher Historiker und gesellschaftlich engagierter Personen aus Wuppertal.
Die Gruppe war einige Tage in Kiew und besuchte unter anderem auch die Gedenkstätte in Babi Yar und kam dann in unsere Stadt. Ziel des Besuchs, so die Projektteilnehmer, ist deren Wunsch mehr über die Geschichte der Ukraine bzw. über die Zeiten der nazistischen Besatzung in der Ukraine zu erfahren, insbesondere über die Verbrechen der Einsatzgruppen. Zu den Reisezwecken gehören auch Gedenkstätten und Denkmäler an Massenvernichtungsorten. Ziel des Besuchs war es auch der Opfer der Nazipolitik zu gedenken.
Unter den Reiseteilnehmern war auch Lilo Bhatia – Tochter eines Nazi-Offiziers, Wilhelm Ober, der im Einsatzkommando C6 war und während der Besatzungszeit im Gebiet Dnipropetrowsk an den Erschießungen von Menschen in der Siedlung Igren (heute Wohngebiet Igren von Dnipro) teilgenommen hat. Laut den vorhandenen Archivdokumenten hat „die deutsche Besatzungsmacht unter Teilnahme einer Gruppe sowjetischer medizinischer Mitarbeiter
in der Zeit der deutschen Besatzung in der Siedlung Igren bei Dnipropetrowsk Massenvernichtungen von Patienten des Psychiatrischen Krankenhauses Igren veranstaltet. Dabei wurden 1300 Personen umgebracht" (staatliches Archiv im Gebiet Dnipropetrowsk). Während der nazistischen Besatzungszeit wurde auf dem Gelände des psychiatrischen Krankenhauses Igren Konzentrationslager Nr. 956 eingerichtet, dies war ein Sammellager, von dem dann die Häftlinge ins KZ Dora (Deutschland) abtransportiert wurden. Einige Tausend Häftlinge dieses Konzentrationslagers - unter anderem auch zwei Rabbiner – wurden durch Nazis vernichtet.
An dem Ort, wo 1941-43 Massenmorde an Patienten des Krankenhauses und an Kriegsgefangenen begangen wurden, befinden sich heute zwei Denkmäler. Im Rahmen des Besuchs in Dnipro hat die Gruppe deutscher Historiker und gesellschaftlich engagierter Personen an einer Gedenkfeier in Igren teilgenommen, an der der Opfer der vernichtenden Nazipolitik gedacht wurde.
Nach der Besichtigung von erwähnten Denkmälern hat die Gruppe an einigen weiteren wichtigen Veranstaltungen teilgenommen: Treffen mit Veteranen und Holocaust-Überlebenden, Gespräch mit dem Hauptrabbiner von Dnipro Schmuel Kaminezki, Gespräch mit Historikern und Diskussion zu verschiedenen historischen Aspekten und zur Gedenkarbeit zum Zweiten Weltkrieg in der Ukraine und in Deutschland, zu den Problemen beim Zugang zu den Archivdokumenten etc.
Zum Schluss des Besuchs hat jeder Teilnehmer die vom Institut „Tkuma" herausgegebenen Bücher bekommen. Dabei geht es um Bücher zur Nazi-Besatzung der Ukraine und zum Holocaust. Die Bildungsprogramme sowie wissenschaftliche und aufklärende Tätigkeiten des Instituts „Tkuma" und des Holocaust-Museums haben auf die Gäste einen tiefen Eindruck gemacht. Die Gäste haben auch die Initiative ausgesprochen, die erhaltenen Informationen und das vorhandene Wissen an jüngere Generationen in Deutschland weiterzugeben.
Zum Programm der Reise gehörten auch Begegnungen mit Zeitzeug-inn-en in Kiew und Dnipropetrowsk.
In einem offenen Brief der Reisegruppe werden Ermittlungsverfahren gegen mutmaßlich noch 8 lebende Täter der Einsatzgruppen, die die Mordaktionen in der Ukraine durchführten, gefordert.
Fotos: jochen vogler