Der Good Food Shop – Keimzelle gegen den Wegwerfteufel

Ein Supermarkt, der nur krummes Gemüse, Obst mit Schönheitsfehlern und Lebensmittel kurz vor oder jenseits des Mindesthaltbarkeitsdatums führt und damit ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft setzt, ist das Geschäftsmodell von „Good Food“ in Köln-Ehrenfeld. Statt Preisschildern steht an den Regalen die Einladung „Zahl, was du möchtest“ oder die Aufforderung zur Eigenbeurteilung „Was bin ich dir wert?“.
Bei der Eröffnung des Ladenlokals am Samstag, 04.02.2017 zog dieses Konzept bereits zahlreiche Neugierige und ein Kamerateam der WDR-Lokalzeit an. Bekannt war die Initiative schon vorher, denn angefangen hat die Gründerin und Geschäftsführerin Nicole Klaski mit ihrem Team bereits vor zwei Jahren an einem Marktstand im selben Stadtviertel. Das neue Ladenlokal liegt an einer der Ehrenfelder Hauptverkehrsadern, der Venloer Straße 414. Die zwei kleinen Geschäftsräume, bestückt mit Baumarktregalen,  altertümlichen Schubfachschränken und ohne Kühlregal, lassen die Bezeichnung Supermarkt noch groß dimensioniert erscheinen. Für die bisher meist nur am Rande wahrgenommene Bewegung gegen die Wegwerfmentalität ist diese Verkaufsstelle aber schon ein großer Schritt in die Öffentlichkeit. Auch ein örtlicher Vertreter von Foodwatch wünschte dem Verkaufsteam deshalb als Mitstreitern für ein besseres Konsumverhalten viel Erfolg.
Bezugsquellen für das Sortiment sind Bauernhöfe aus dem Umland und diverse Lebensmittelhersteller, die rücklaufende und abgeschriebene Margen zur Verfügung stellen. Am ersten Verkaufstag leerten sich die Bestände bereits bis an die Grenze zum Ausverkauf. Geöffnet wird jeweils mittwochs bis samstags von 11.00-19.00 Uhr. In Planung ist noch eine „Gemüsekiste“ als Hauslieferservice. Weitere Info ist zu finden unter http://www.the-good-food.de.

Udo Slawiczek

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