DDR: Unentdecktes Land


Variablen setzten Beginn

Unüberhör- und sehbar an diesem 9. November – vor allem in den „staatstragenden“ Medien – ist, dass sich Deutschland im Vereinigungstaumel befindet. Doch nicht überall kommt die richtige Feierlaune auf. Das Land ist gespalten. Sicher, der Einparteienstaat machte damals große Fehler und hatte ihre Opfer. Dies wird in der Geschichtsschreibung der Sieger der feindlichen Übernahme ausgiebig berücksichtigt. Dafür gibt der Bund über 100 Mrd. Euro aus. Aber es gibt auch die andere Seite. Das sind die Wendeopfer der feindlichen Übernahme der DDR mit ihrer verlorenen Kultur und dem Verlust ihres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Sie erhalten bis heute bei den Mächtigen keine Stimme, haben ihre Titel verloren oder werden um Renten und Löhne geprellt. Von einer Siegergeschichtsschreibung war nichts anderes zu erwarten. Die „Junge Welt“ brachte am 9. November ein Beispiel aus dem DDR-Alltag: „Im Wohnumfeld oder in den Betrieben wurden Konflikt- bzw. Schiedskommissionen gebildet, durch Wahl der Mitglieder aus der Mitte der Kollektive. Kleinere Streitigkeiten konnten so außergerichtlich gelöst werden. Die Bevölkerung wurde mit der Rechtspflege vertraut gemacht und dazu angehalten, ihre Konflikte selbständig zu lösen.“ Jetzt wissen wir, wie es im Unrechtsstaat zuging. Für den „Westen“ ist die DDR nach wie vor unentdecktes Land. Weiter unten mehr!

Die Mehrheit wollte 1989 ihre DDR-Lebensverhältnisse nicht aufgeben und wurden über den Tisch gezogen. Das „Neue Deutschland“ am 9. November: „Die Hoffnung auf eine erneuerte, demokratisierte Republik blieb ein allzu kurzer Traum. Die Mehrheit der DDR-Bürger, sagt der Schriftsteller Christoph Hein im Interview, habe den schnellen Anschluss an die Bundesrepublik gewollt – ‚die Folgen nicht ahnend‘. Er selbst glaubte auch nicht, ‚dass der Unterwerfungszwang von solcher Dauer und Härte ist“.

Es gäbe noch viel dazu zu sagen. Doch ob Gegendarstellungen in der Siegergeschichtsschreibung Berücksichtigung finden, ist nicht bekannt. Dabei wäre eine Geschichtswerkstatt auf Augenhöhe sicher die richtige Entscheidung in dieser aufgeladenen Stimmung – und Aufklärung. Wie zum Beispiel durch „Unentdecktes Land“. Seit 2014 legt der Verein am Jahrestag der Grenzöffnung gegen die bundesdeutsche Staats-Jubelfeier Widerspruch ein. „Unentdecktes Land“ klärte an diesem 9. November mit einer etwas anderen DDR-Ausstellung im Berliner Lustgarten gegenüber dem Humboldt-Forum auf und will: „mit Stelltafeln zur Politik, Ökonomie, Kultur und dem Anschluss der DDR auf öffentlichen Plätzen für Resonanz sorgen, Diskussionen entfachen, widerlegen, was tagein tagaus im bundesdeutschen Blätter- und TV-Dschungel zurecht gelogen und entstellt wird. Wir wollen ran an einen dialektischen Umgang mit der DDR, deren Andersartigkeit zur Disposition stellt, was doch als alternativlos gelten sollte: Kapitalismus … Und das am hellichten Tag!“ Chapeau! (20191109, Hans-Dieter Hey, Fotos: Rudi Denner)

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