Variablen setzten Beginn
Die Castoren, die von der Wiederaufbereitungsanlage Sellafield über den Hafen Nordenham per Bahn ins Zwischenlager beim stillgelegten AKW Biblis gebracht werden sollen, können in den nächsten Tagen auch über Münster rollen. Über Münster führt die Alternativstrecke, wenn die Castoren nicht über Hannover/Hildesheim/Göttingen geleitet werden.
Morgen im Laufe des Tages könnten also die Castoren über Münster geleitet werden. Die Initiative „Sofa – Sofortiger Ausstieg aus allen Atomanlagen Münster“ kündigte auf der Mahnwache, an der 25 Personen teilnahmen, weitere Proteste für den Fall an, wenn die Castoren über Münster fahren. Die Mahnwache zog zum Abschluss noch zum SPD-Wahlkreisbüro der Bundesumweltministerin Svenja Schulze.
Bei der Mahnwache am #Münster Hauptbahnhof sind 25 Menschen um gegen den unsinnigen #Castor2020 #Transport zu demonstrieren. Es gab einen Abstecher zum Büro von Svenja Schulze.
— SofA Münster (@SofA_MS) November 2, 2020
Besonders empört sind die Atomkraftgegner*innen von „Sofa“ über Äußerungen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Sie wird zitiert mit den Worten: „Wir haben Verantwortung für den Müll, den wir nicht im Ausland liegen lassen können.“ Was auf den ersten Blick plausibel klingt, lässt völlig außer Acht, dass seit Mai 2019 aus der Urananreicherungsanlage Gronau 18 000 Tonnen Uran-Müll nach Russland zur billigen Endlagerung ins Ausland verbracht wurden. Dieser Uranmüllexport verstößt nach einem aktuellen Rechtsgutachten sogar gegen EU-Sanktionen, welche in Zusammenhang mit der Krim-Annektierung verhängt wurden.
„Es ist heuchlerisch: Wenn es die Bundesumweltministerin wirklich ernst meint mit der Atommüll-Lagerung nur in Deutschland, dann darf die Bundesregierung keinen neuen Uran-Müll von Gronau nach Russland exportieren lassen. Ohne Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau und der Brennelementefabrik in Lingen produziert Deutschland ständig neuen Atommüll, für den es keine sichere Entsorgungsmöglichkeit gibt“, so Matthias Eickhoff von „Sofa“. „Der jetzige Castor-Transport ist überflüssig, äußerst gefährlich und in Zeiten der Corona-Pandemie völlig verantwortungslos,” ergänzt Eickhoff von der Initiative „Sofa“.
Aktuelle Infos zum Protest gegen den Castor-Transport: https://castor-stoppen.de/ticker/
Sofa: https://sofa-ms.de/
Die Reden bei MünsterTube:
Update Dienstag 3. November 2020, 15:30 Uhr: Mahnwache ab 19.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof Münster (Mit Mund-Nasen-Schutz und Abstandhalten natürlich).
Auch heute wieder: Mahnwache gegen den #Castor2020 ab 19.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof #Münster. Auch wieder: MNS und Abstand halten nicht vergessen! Geht übrigens am besten mit einem breiten Transparent😀#castor #atomtransport #atommülltransport #Münsterland #Demo
— Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen (@XAhausX) November 3, 2020
10 Gedanken zu „Castor-Mahnwache in Münster“
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