Berlin: Deutsche kritisch gegenüber US-Bomben in Syrien

Am 7. April 2017 protestierten nur wenige am Brandenburger Tor gegen die Bombardierung des syrischen Luftwaffenstandorts durch die USA. Dennoch stehen die meisten Deutschen diesem Angriff äußerst skeptisch gegenüber. Offenbar haben sie noch ein Gespür dafür, dass sich die Lage dadurch weiter zuspitzt. Politikvertreter wie Angela Merkel, Ursula von der Leyen, Sigmar Gabriel oder Martin Schulz sind offenbar diese Sensibilität abhanden gekommen.

Zwar warnen sie vor einer Zuspitzung der Situation in Syrien, spielen aber herunter, dass dieses Land eigentlich nicht mehr existiert und nur noch Wahnsinnige gegen Wahnsinnige kämpfen. Vielleicht ist es ihnen auch ein geeignetes Mittel, von der Zuspitzung der Weltkriegslage abzulenken, die sich im Machtkampf zwischen USA und Russland, Türkei, Saudi-Arabien und Iran abspielt.

Die LINKE im Deutschen Bundestag befürchtet eine gefährliche Entwicklung und warnt. Gregor Gysi: „Und wer bitte hat eigentlich die USA zum höchstens Strafrichter der Welt ernannt, der zu solchen „Strafen“ befugt ist? Außerdem kämpfen die Regierungstruppen auch gegen den Islamischen Staat, eine schlimme Terrororganisation. Durch den Militärschlag der USA werden mithin auch jene geschwächt, die auch gegen den IS kämpfen.“

Es ist keine Frage, dass die Anwendung von Giftgas ein Verbrechen gegen die Menschheit ist, ein mit nichts zu begründbarer und brutaler Einsatz. Doch dieser ist erst aufzuklären. Die Antwort der USA darauf mit einem weiteren völkerrechtswidrigen Angriff, dazu ohne Beschluss des UNO-Sicherheitsrates, ist genauso wenig tolerabel. Damit man in der Sache vorankommt, sollte Russland allerdings seine Widerstandshaltung im UN-Sicherheitsrat überprüfen und damit deren Handlungsmacht stärken, denn in Syrien ist nichts mehr zu retten, auch nicht für Russland. (Hans-Dieter Hey)

Wir fügen die Ansprache der Friedens- und Umweltaktivistin Laura von Wimmersperg bei.

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