Köln: Überleben „spielen“ im Holocaust

Ist es nicht zu schwierig, sensibel und damit gewagt, die furchtbaren Greuel der Nazizeit und den Holocaust als Bühnenstück zu „spielen“? Findet ein solches Thema noch Öffentlichkeit nach 70 Jahren? Schülerinnen und Schüler des Leipniz-Gymnasiums Dormagen sehen das Projekt ihres Zeitzeugen-Theaters als historische Notwendigkeit und politische Bildungsarbeit: „Die eigene Geschichte erzählen und sie damit in der Welt lassen: bei den kommenden Generationen, die sie anhören, verinnerlichen und in neuer Gestalt an andere weitertragen – das ist die Idee unseres Projektes“, sagen sie.

Ein Jahr haben sie im Jüdischen Begegnungszentrum Köln-Chorweiler hart gearbeitet. Aufmerksam wurde dabei den sechs Zeitzeugen, ihren Lebensgeschichten und Verfolgungsschicksalen zugehört, um sie authentisch unter fachkundiger Begleitung der Kölner Regisseurin Svetlana Fourer wiederzugeben. Am 25. Februar fand ihre Aufführung im VHS-Forum in Köln im Rautenstrauch-Joest-Museum statt. Das volle Haus gab den Schülern die Bestätigung für ihr zutiefst eindrucksvolles Projekt. Es ist als Pilotprojekt in Deutschland in dieser Form bisher einmalig und fand bereits während der Uraufführung im Zeitzeugen-Theater des Leipnitz-Gymnasiums mit 400 Besuchern begeisterten Zuspruch. Das Projekt wurde durch den Bundesverband für NS-Verfolgte, die Synagogen-Gemeinde Köln und die Stadt Köln unterstützt. (Text: Hans-Dieter Hey, Fotos: Peter Ruthardt)

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