Michael-Horbach-Stiftung hat Cuba im Blick

„Drei Ausstellungen in einer“ bietet die Michael-Horbach-Stiftung vom 8. November bis zum 30. Dezember 2015 in ihren „Kunsträumen“ an. Ansichten von der Veränderung in Cuba aus Sicht cubanischer Fotografen. Binnenansichten seit den 1960er Jahren bis zur heutigen Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu den USA. Der Wirtschaftsterror einer völkerrechtswidrigen Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade des Westens mit katastrophalen Folgen für das Land aber noch nicht beendet.

Oder anders formuliert: Weil sich Cuba durch Handelsterror, Terroranschläge und Attentate, an denen auch die CIA beteiligt war, nicht hat unterkriegen lassen, wurden nun andere Wege versucht. Die zu Unrecht in den USA inhaftierten letzten der „Cuban 5“ wurden 2014 nach langjähriger Haft als Zeichen der Annährerung entlassen. Ob die weitere Entwicklung ein Fortschritt sein wird, kann nur nach Jahren beantwortet werden. Im Februar 2014 meinte Hans Modrow, ehemaliger Vorsitzender des DDR-Ministerrates, auf „Cuba si“ zuversichtlich: „Während in der DDR die Führung keine Bereitschaft gezeigt hat, wirklich einen Prozess der Umgestaltung in Angriff zu nehmen, orientiert man in Kuba auf die Bewahrung und Entwicklung des Sozialismus.“ Da kann man auf neue Entwicklungen und neue fotografische Herausforderungen hoffen.

Inzwischen kann die Ausstellung der Michael-Horbach-Stiftung unbedingt empfohlen werden. Sie ist eine Ausstellung von besonderer Vielfalt in den Sichtweisen. Die drei Ausstellungen:

COLIMADORES behandelt zeitgenössische kubanische Fotografie. In Cuba wurde seit der Revolution fotografisch neue Wege gesucht. Dieser Teil der Ausstellung soll Fragen der Bedeutung der kubanischen Revolution behandeln und die Bedeutung für die Menschen beleuchten. In der Ausstellung finden sich zahlreiche Fotografen mit sehr unterschiedlichen Sichtweisen.

Pep Bnet behandelt den SAN LAZARO KULT. Kuba zeigt, wie Sozialismus und Heiligenverehrung nebeneinander existieren. Jährlich pilgern Tausende Religiöse in einer Wallfahrt aus unterschiedlichsten Beweggründen zum Santuarion del Rincon. Sie nehmen dafür die Tortur auf sich, den ganzen Weg auf Knien zu rutschen und zu kriechen. Auf ihrem Weg sammeln sie Geld für das am Ort befindliche Lepra-Krankenhaus. Der Fotograf wurde vielfach für seine Arbeit geehrt und bekam dreimal den Word Press Award.

SEEDS OF AUTONOMY nennt sich die Ausstellung von Joan Alvado, der seit 2005 in Bardelona lebt. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kam es in der kubanischen Landwirtschaft zum Zusammenbruch. Mit unglaublicher Energie und Kraftanstrengung hat das Land allein versucht, die Nahrungssicherheit der Bevölkerung zu sichern. Das Ergebnis war eine vielfältige Art landwirtschaftlicher Produktion, vom Einsatz von Tieren statt Maschinen, von urbanen Gärten und einer Versorgung, die aus 100 Prozent Eigenproduktion stammt. Absolut beachtlich und sehenswert! (Hans-Dieter Hey)

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Fotos der Ausstellung nicht CC, also frei verfügbar sind, sondern mit Copyright versehen sind! 

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