Liebe Freundinnen und Freunde von R-mediabase!
Im Jahr 2019 feierten wir „Marx200“, den 200. Geburtstag von Karl Marx. Im Jahr 2020 feiern wir den 200. Geburtstag von Friedrich Engels. Beide großen Denker taugen immer wieder für gute Zitate. Und drei Zitate sind uns aufgefallen, die besonders in diese Zeit passen.
„Und so werden wir bei jedem Schritt daran erinnert, dass wir keineswegs die Natur beherrschen, wie ein Eroberer ein fremdes Volk beherrscht, wie jemand, der außer der Natur steht – sondern wie wir mit Fleisch und Blut und Hirn ihr angehören und mitten in ihr steh‘n, und dass unsere ganze Herrschaft über sie darin besteht, im Vorzug vor allen anderen Geschöpfen ihre Gesetze erkennen und richtig anwenden können.“
Marx hat wohl voraus gesehen, dass wir mit unserer Wirtschaftsweise die Vernichtung unserer eigenen Lebensgrundlagen betreiben und uns dies als Mahnung mitgegeben. Umwelt, Landgrabbing, Trinkwasser, Ernährung, Tiere, „Menschenmaterial“ und alles, was profitabel scheint, wird rücksichtslos und ohne an die Folgen zu denken dem Ausbeutungsprinzip unserer Wirtschaftsweise erschlossen. Und so warnt Marx: „Nach mir die Sintflut ist der Wahlspruch eines jeden Kapitalisten und einer jeden Kapitalistennation.“ Und dass uns „Digital 4.0“ und „Arbeit 4.0“ aus dem Dilemma helfen, wird sich bald als Chimäre erweisen. Wir bewegen uns alle – auch wiederum sprichwörtlich – auf sehr dünnem Eis.
Was uns auch Sorgen machen sollte, sind Rechtsruck und Antisemitismus. Und so macht Friedrich Engels bereits 1890 darauf aufmerksam, was immer wieder wie ein böser Alb zurück zu kehren scheint: „Der Antisemitismus ist das Merkzeichen einer zurückgebliebenen Kultur (…).“ Die aufgeklärte Zivilgesellschaft und Humanisten werden auch heute wieder herausgefordert durch Tatsachenleugner, Wirklichkeitsverdreher, Einfache-Welt-Versteher, Hassprediger und geistig-moralische Irrläufer aller Art.
Im nächsten Jahr denken wir auch an den 200. Geburtstag von Theodor Fontane. Er meint, dass zu viel Optimismus trügerisch sei: „Optimist ist einer, der ein Dutzend Austern bestellt, in der Hoffnung, sie mit der Perle, die er darin findet, bezahlen zu können“. Und dieses Zitat passt wiederum dazu, dass wir – und Deutschland mit vorneweg – ständig über unsere Verhältnisse leben. Bereits Mitte 2019 hatten wir die zur Verfügung stehenden Ressourcen unserer Erde für das ganze Jahr verbraucht. Doch die Grenzen des Wachstums werden immer drastischer sichtbar.
Zu viele weigern sich noch, die Zeichen der Zeit richtig zu erkennen. Und die Zivilgesellschaft, die sich gegen den Irrsinn widersetzt wie zum Beispiel Attac oder die VVN-BdA als gesellschaftliches Korrektiv dürfen nicht staatlich sanktioniert, sondern muss unterstützt werden. Über gute Zitate hinaus bedarf es daher größter Einsicht und Anstrengung, die richtigen Weichen für die Zukunft unserer Kinder zu stellen.
Deshalb wünschen wir allen Einsicht, Kraft, Solidarität, Zuversicht und Gesundheit für diese Herausforderungen und allen Wesen Glück für das nächste Jahr!
R-mediabase
Foto: Jochen Vogler
10 Gedanken zu „Allen Wesen Glück und Gesundheit für 2020“
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